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Die GoPro Aktie legte 2014 einen hervorragenden Start hin. Der Kurs legte kurz nach dem Börsengang um mehr als das Doppelte zu. Es schien als würden einem die Aktien aus den Händen gerissen. Kurz darauf kamen immer mehre Probleme mit der Profitabilität und Konkurrenzfähigkeit zum Vorschein und die Aktie verlor seit dem Börsengang 80 %. Warum ich denke, dass eine GoPro Übernahme das Beste wäre werde ich im Folgenden erläutern.

 

Ich halte derzeit keine Gopro Aktie

 

Das ehemals gut funktionierende Geschäftsmodell

Früher war GoPro der unangefochtene Actioncam Pionier. Mit seinen Kameras bot man Kunden die beste Lösung für bewegungsintensive Aufnahmen. Sobald man an Actioncams dachte, kam einem ebenfalls die Marke in den Sinn. Auch heute erfreut sich GoPro immer noch großer Beliebt- und Bekanntheit. Nur sind die Produkte mittlerweile etwas ins Hintertreffen geraten.

Andere Anbieter drängten nach dem großen Erfolg von GoPro massiv in den attraktiven Markt. So gibt es mittlerweile von Samsung, Sony und vor allem fernöstliche Unternehmen wie Xiaomi Yi starke Konkurrenzprodukte, die Marktanteile kosten. Zunehmend verschlechterte sich das Betriebsergebnis und es scheint eine GoPro Übernahme als wahrscheinlich. Zumindest wäre wohl eine GoPro Übernahme für die Aktionäre das Beste Szenario.

 

Unprofitables Geschäft

Zu den Investor Relations: https://investor.gopro.com/overview/default.aspx

Anfang Februar veröffentliche man für das 4. Quartal 2017 ein tiefrotes Ergebnis. Im Jahresvergleich verlor man 38 % an Umsatz und erzielte nur noch 335 Millionen USD. Man passte seine Preise an und zog sich aus dem Drohnengeschäft zurück.

Grund zur Hoffnung gibt, dass Kosten senken konnte und nur noch einen Verlust von 56 Mil. im Gegensatz zu 116 Mil. USD 2016 erwirtschaftete. Aktuell weist GoPro nur noch eine Marktkapitalisierung von knapp unter 500 Millionen USD auf. So gesehen wäre das Kurs-Umsatz-Verhältnis relativ niedrig. GoPro erzielte jahrelang eine ordentliche Bruttomarge von oft ca. 40 %. Durch Preisanpassungen sank diese im 4. Quartal auf nur noch 25 %. Auch der japanische und chinesische Markt steht seit Jahren auf Wachstumskurs.

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Dazu ein interessantes Interview mit dem CEO Woodman bei CNBC:

 

Die harte Konkurrenz

Einerseits hat man mit einer extrem harten Konkurrenz zu kämpfen, andererseits könnte genau das für eine baldige GoPro Übernahme sprechen. Nahezu jeder Kamerahersteller ist mittlerweile im Action Cam Segment aktiv. Von Nikon bis Sony findet man alle namenhaften Hersteller. Zusätzlich plant der chinesische Elektronikgigant Xiaomi einen Börsengang, was das Drängen auf den amerikanischen und deutschen Markt vermutlich noch verstärken wird.

Aktuell sieht es nicht aus als dürfte man mit einer Abflachung des Wettbewerbsdrucks rechnen, eher im Gegenteil.

 

Sparmaßnahmen als Lösung

Gegen den Wettbewerb will man vor allem mit Kosteneinsparungen (u. a. durch Mitarbeiter Abbau) und Preisanpassungen vorgehen.  Auch Kameraprodukte in allen Preissegmenten sind geplant und die Produktion der Drohne Karma lässt man auslaufen. Die Karma kann man eigentlich nur zum Flop erklären. Die Preisanpassungen scheinen mir als etwas verzweifelt, wie es damals bereits bei der GoPro Hero 4 der Fall war. Eine klare Linie, ob man sich nun als Premiumanbieter oder P/L Magnet positionieren will sehe ich nicht. Eher ein Imageschaden durch den Preisverfall wird vermutlich der Fall sein.

Zusätzlich bietet man nun GoPro PLUS an, was ein abonnierbarer Clouddienst ist. Dieser transferiert automatisch Videos und Fotos von den Kameras in die Cloud. Damit will man von Cloudboom profitieren, was auch gut klappen könnte.

GoPro Übernahme bevorstehend?

Laut Bloomberg ist man aktuell auf der Suche nach einem Käufer. Der CEO Nick Woodman gab dazu ein Statement:

“My job as CEO is to … create as big an opportunity for our investors as possible and … if we can achieve that more easily and more quickly with a partner, we would jump at the chance to have that opportunity.”

Dies kann man wohl als ein Ja zu einer GoPro Übernahme auffassen. Da das Markumfeld entsprechend groß ist, gibt es ebenso viele potentielle Käufer und ich sehe die Aktie derzeit als Wette darauf ob eine Übernahme stattfindet oder nicht.

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Frage: Für wie viel wäre für eine GoPro Übernahme realistisch?

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Zur 2017er Bilanz: https://investor.gopro.com/press-releases/press-release-details/2018/GoPro-Announces-Fourth-Quarter-and-Full-Year-2017-Results/default.aspx

Bei den aktuellen Kurs von 4,60 € je Aktie hat man einen Börsenwert von 500 Mil. €.

Wenn man die Vermögenswerte betrachtet zeigt sich, dass man 463 Mil. €. an schnell umwandelbaren Vermögen besitzt. Dieses beinhaltet den Cashbestand zum Ende 2017 von sogar 163 Mil. €. Doch das wohl Wichtigste: Wie hoch wird der immaterielle Vermögenswert, den die Marke „GoPro“ präsentiert, bewertet?  Die Marke hat doch eine ordentliche Präsenz und Bekanntheit, daher gehe ich schon von einem ordentlichen Aufschlag aus, sollten derartige Angebote kommen.

 

 

Chance vs Risiko beim Action Cam Hersteller

Ich bin schon seit längerem am Überlegen ob ich Aktien von GoPro kaufe. Die größten Bedenken habe ich aber aufgrund der Wettbewerbsintensiven Situation und dem offensichtlichen Fehlschlägen der letzten Monaten (Karma). Ohne eine GoPro Übernahme sehe ich eher Schwierigkeiten nachhaltig profitabel zu arbeiten, auch wenn die neuen Clouddienste vielversprechend wirken. Deshalb sehe ich die Aktie derzeit als Übernahmewette.

Das meines Erachtens beste Szenario wäre die Aufnahme in das Produktportfolio eines etablierten Herstellers mit GoPro als Premiumanbieter. Mit Synergien und dem richtigen Marketing sollte es möglich sein innerhalb eines größeren Konzerns ordentliche Ergebnisse abzuliefern. Fraglich ist ob und wann derartiges erfolgt…

 

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