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Die letzten Monate erfuhren Kryptowährungen einen starken Aufschwung. Der Wert von manchem digitalen Geld verhundertfachte sich in kurzer Zeit. Einige vergleichen diesen enormen Aufschwung und Hype mit der Internetblase der Jahrtausendwende. Ist die Kryptoblase wirklich eine Internetblase 2.0, heute 18 Jahre nach dem ursprünglichen Internethype? Es gibt einige Parallelen und einige Dinge sollte man beim Investieren beachten.
Inhaltsverzeichnis
Nur wenige bleiben übrig
Coins bzw. Token sprießen derzeit wie Gras im Frühling aus dem Boden. Bei Coingecko sind bereits über 1700 Kryptowährungen gelistet, die mehr oder weniger sinnvoll sein sollen. Ähnlich war es damals bei Börsengängen von vielen Internetunternehmen. Die meisten Kryptoinvestoren sind im Klaren darüber, dass viele Coins mittelfristig vom Markt verschwinden und scheitern werden. Ob wir uns aktuell bereits in einer Kryptoblase befinden, kann man wohl nur spekulieren. Bitcoin mit einer Market Cap von über 150 Milliarden US-Dollar erscheint schon relativ optimistisch, dass dieser einen nachhaltigen Nutzen erfüllt. Zum Vergleich: Volkswagen ist aktuell nur etwas mehr als die Hälfte der Summe wert.
IPO vs ICO
In der Internetblase wurden haufenweise IPOs von Unternehmen gestartet, welche massive Verluste erzielten. Trotzdem waren die Börsengänge meist erfolgreich und wurden dankend von vielen Investoren angenommen. Häufig waren die Kurse der Unternehmen kurz nach dem IPO bereits auf astronomische Höhen geklettert und Aktionäre sammelten fröhlich weiter Aktien ein bis zum Platzen der Blase. Wie z. B. von der deutschen Telekom, welche heute noch als Aktionärschreck gilt.
In der Kryptoblase falls es eine solche denn gibt werden ICOs durchgeführt. Hierbei werden nur die Coins/Token an die Investoren herausgegeben und keine direkten Unternehmensteile. Gut für die Unternehmen, schlecht für die Investoren. So hatte man bei der Internetblase zumindest die Sicherheit, dass im Falle eines erfolgreichen Unternehmens man auch direkt mit den Aktien am Unternehmenserfolg beteiligt ist. Bei den Coins ist dies nur bedingt der Fall. So können Unternehmen zwar sehr erfolgreich sein, doch die Kryptowährung muss nicht zwangsläufig mit dem Unternehmenserfolg gekoppelt sein. Ein gutes Beispiel dafür erscheint aktuell Ripple zu sein. Das Unternehmen kann hochkarätige Partnerschaften verbuchen, jedoch scheint der Tokenwert nur noch zu fallen.

Kryptoblase oder große Chance?
Investieren in Unternehmen und nicht in digitale Währungen
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Durch die reine Beteiligung an den digitalen Währungen, erhält man keinen Unternehmensanteil. Man erwirbt praktisch nur ein vermeintlich funktionierendes Zahlungsmittel, wofür meist erst noch Funktionen geschaffen werden müssen. Manche Personen suchen sich deshalb Blockchainunternehmen die an der Börse gelistet sind, wollen einen direkten Unternehmensanteil und nicht nur digitale Token erwerben. Die Auswahl ist zwar vergleichsweise dünn aber vorhanden. So ist Kanada ein starker Vorreiter von Blockchainfirmen. Drei Interessante Blockchainunternehmen:
- HIVE – Ein Mining und Kryptoinvestmentunternehmen, welche einige Miningfarmen im Besitz hat und mit bekannten Miningunternehmen wie Genesis Mining enge Kontakte pflegt.
- Neptune Dash – Ein auf die Kryptowährung DASH ausgelegtes Unternehmen, welches mit den DASH Masternodes Geld verdienen will.
- NetCents – Ein Zahlungsabwicklungsunternehmen, welches Händlern die Möglichkeit von Aufnahme von Kryptotransaktionen in ihren Shop ermöglichen will.
Die Kryptotechnik
Genau wie sich damals das Internet als globales Technologieinstrument durchsetzte, gehe ich davon aus, dass auch die Blockchaintechnologie Bestand haben wird. In welcher Art und welcher Funktion halte ich aktuell aber für schwierig abzuschätzen. Genau wie das Internet bietet die neue Technologie unbegrenzte Formen und Möglichkeiten des Einsatzes. Von Zahlungsmittel bis hin zu einem Mittel der direkten Kommunikation von Maschinen ist alles dabei. Dazu ein interessanter Artikel der Computerwoche hier.
Die Helden der Internet und Kryptoblase
Aus der Internetblase sind einige großartige Unternehmen, wie Amazon und Alphabet hervorgegangen. Ein frühes Investment in diese Konzerne hätte ein Vermögen beschert. Leider waren diese beiden Unternehmen gefühlt 2 von 1000 Unternehmen, wo die restlichen scheiterten. Damals eine Übersicht über Top oder Flop zu behalten, war noch deutlich schwieriger als heute im Kryptoumfeld, wo die Kommunikation und Nachrichtenfindung dank des Internets deutlich vereinfacht wurde. Doch auch hier werden voraussichtlich die meisten Coins scheitern.
Herauszufinden welche Kryptowährungen am Ende erfolgreich werden, verspricht zwar eine hohe Rendite, doch ebenso ist das Risiko enorm. Die Vorgehensweise Unternehmen auszuwählen, welche mithilfe der Blockchaintechnologie ihr Geld verdienen verspricht selbiges. Vielleicht werden wir in den kommenden Jahren Zeuge von einem amazon-ähnlichen Aufstieg eines Unternehmens. Aktuell scheint man im den Sektor jedoch hauptsächlich eines zu erwirtschaften: Nämlich Verluste.

Bitcoin, Ethereum, Ripple? Wer wird übrig bleiben. Oder geraten sogar alle in die Vergessenheit?
Unternehmen im Blockchainsektor
Derartige Konzerne, eher noch als Start Ups anzusehen, bewegen sich meist noch in der Verlustzone. Sie betonen ihr langfristig angelegtes Geschäftsmodell. Doch eines ist sicher: Bei Unternehmen wie das oben genannte Neptune Dash kann man sicher sein, dass im Falle des Scheiterns der Kryptowährung DASH auch das Unternehmen den Bach runter geht. Anders sieht es dagegen mit HIVE aus, welches bereits sehr umfangreiche Vermögenswerte aufweisen kann und von mehreren Kryptowährungen profitiert. Hierbei wäre ein Platzen von einer Kryptoblase kurzfristig kein Komplettausfall. HIVE ist dafür aber auch bereits mit einer Viertel Milliarden Euro, aus meiner Sicht nicht mehr ganz so günstig bewertet.
Die Zeit wird zeigen, welche Unternehmen mit welchen Kryptowährungen sich erfolgreich etablieren können. Aktuell sehe ich das Ganze eher als Spekulation als aus sicheres Investment an, auch wenn die Chance sicherlich interessant ist.