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Eine der beliebtesten Strategien an der Börse ist immer noch eine einfache Dividendenstrategie bei der mehr Wert auf die nachhaltige Dividendenrendite, statt auf Kursgewinne, gelegt wird. Dass Dividenden die besseren Zinsen sind, braucht man heutzutage wohl niemanden mehr erklären. Die Strategie sorgt dafür, dass dieser Umstand für eine langfristige bessere Verzinsung von Kapital erhalten bleibt. Deswegen hier die einfache Dividendenstrategie in der Übersicht.
Inhaltsverzeichnis
Einfache Struktur
Eine einfache Dividendenstrategie bezieht sich hauptsächlich auf Einzelaktien. Die Unternehmen werden grundsätzlich unter Berücksichtigung unter den drei folgenden Punkten ausgewählt:
- Dividendenrendite bei mind. 5 %
- Dividenden sind durch Gewinne gut gedeckt und es besteht Potential nach oben.
- In letzten Jahren wurden die Dividenden zuverlässig ohne Lücken bezahlt.
Das erste Kriterium lässt bereits die berühmten Dividenden-Übeltäter, wie Procter & Gamble, Nestle, etc. durch das Raster fallen. Den aktuell sind die Kurse viel zu hoch um eine ordentliche Dividendenrendite zu erzielen. Neben den drei Kriterien sollte man genauso einen Blick auf die Vermögenssituation des Unternehmens werfen. Eine Dividendenstrategie kann nur erfolgreich sein, wenn ein Unternehmen auch noch lange besteht und in keine massiven Probleme gerät. Z. B. sollte die Eigenkapitalquote möglichst hoch sein. Indirekt ist dies zwar bereits im zweiten Kriterium enthalten, doch sollte noch einmal explizit genannt werden.
20 Jahre für den Erfolg
Achtet man nun auf diese Kriterien könnte man sich 20 Jahre schlafen legen. Warum? Wenn eine Aktie 5 % Jährlich ausschüttet und angenommen diese Summe bleibt über 20 Jahre gleich, hat sich die Aktie bereits selbst „abbezahlt“. So besitzt man den kompletten Einsatz als Barbestand plus den Wert des aktuellen Aktienbestands. Da die Dividende jedoch über 20 Jahren kaum identisch bleiben wird, sollten es deutlich weniger Jahre sein. Auch wenn die Dividendenrendite über 5 % beträgt verkleinert sich der Zeitraum entsprechend.

Nach spätestens 20 Jahren sollte sich die einfache Dividendenstrategie bezahlt gemacht haben. Selbst ohne Kursgewinne.
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Es gibt genug Unternehmen, die auf eine Dividendenhistorie in diesem Umfang zurückblicken können. Einige sind zwar heutzutage zu für eine einfache Dividendenstrategie zu teuer, jedoch bestätigen Ausnahmen die Regel. Eine gute Übersicht zu entsprechenden Titeln gibt es z. B. hier beim sogenannten Dividend Detective.
Grundsätzlich sollte auch genügend diversifiziert werden. Das heißt Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Ländern ins Depot aufnehmen. Sonst würde man sich einem unnötigen Klumpenrisiko aussetzen.
Vorteil Dividendenstrategie
Mit der Strategie braucht man sich wenige Gedanken über aktuelle Geschehnisse am Markt machen. Auch die Kursschwankungen braucht man nicht weiter zu beachten. Einmal einen Korb an Aktien ausgewählt sollten die Unternehmen ihren Soll erfüllen und beständig Dividenden zahlen. Tun sie das nicht mehr, müssen sie andere zuverlässigere umgeschichtet werden, egal wo sich der Kurs befindet. Es geht in der ersten Linie nicht um Kursgewinne, sondern lediglich um den Aufbau eines Barbestandes durch Ausschüttungen. Diese können nach reinvestiert oder aufgespart werden. Durch den Zinseszins ist es empfehlenswert, dass sie direkt reinvestiert werden. Wie viele Aktien man schlussendlich ins Depot aufnimmt bleibt einem selbst überlassen. Doch empfehlenswert sind mind. 10 Werte.
Beispiele
Zwei Konzerne, die sich aktuell eignen würden, wären z. B. der Tabakhersteller Phillip Morris und der britische Pubbetreiber Greene King. Beide sind aktuell an der Börse relativ unbeliebt und bewegen sich in unattraktiven Branchen. Einmal der Tabakbranche und im Restaurant-/Pubsegment. Trotzdem können beide auf eine langjährige Dividendenhistorie zurückblicken und ein Ende ist nicht in Sicht. Bei beiden beträgt die Dividendenrendite über 5 %. Eine Liste an weiteren potentiellen Kandidaten gibt es hier. Auch hier gibt es einige Vorschläge zu bekannteren Dividendenzahlern.
Alternative für eine einfache Dividendenstrategie – ETF(s)
Will man seine Zeit nicht in die Auswahl von Einzelaktien investieren, kann man sich auch einen Dividenden-ETF ins Depot legen. So wird eine einfache Dividendenstrategie noch einfacher. Einen großen ETF bietet beispielsweise die Deka an, mit den Namen Deka DAXplus Maximum Dividend UCITS ETF. Dieser bot 2017 eine Dividendenrendite von immerhin ca. 7,5 %. Das Factsheet zum Deka ETF finden Sie hier.
Jedoch sollte man nicht vergessen, dass bei ETFs laufende Kosten anfallen. In diesem Fall liegen sie bei 0,3 % pro Jahr. Dies ist im Vergleich sehr günstig. Andere Dividenden ETFs schlagen gern mit 0,5 % aufwärts zu Buche. Das „Problem“ bei dem Deka ETF ist jedoch, dass dieser nur in Deutschland investiert. Andere hingegen stellen sich global auf, was man in Form von höheren jährlichen Kosten bezahlt.
Eine globale Alternative wäre der iShares Stoxx global Select Dividend 100 UCITS ETF. Dieser kostet jährlich 0,5 %. Er bot 2017 jedoch nur eine Dividendenrendite von etwa 5 %. Hier das Factsheet. Es ist Geschmackssache, ob man das Klumpenrisiko auf sich nehmen will und rein in ein Land investiert oder höhere Kosten und eine bessere Diversifikation wählt. Ein guter Kompromiss wäre auch in beide zu investieren und seine Anlagesumme nach Bedarf aufzuteilen.
Wie stark sich Dividenden auswirken
Es ist kein Geheimnis, dass Ausschüttungen einen großen Teil der Rendite an der Börse ausmachen können. Dies zeigt sich bereits im DAX Vergleich. Der DAX Kursindex und der DAX Performance Index, bei dem Dividenden automatisch reinvestiert werden und in den Punktwert einfließen, unterscheiden sich gravierend. So stand der normale DAX Kursindex Anfang August bei etwa 5800 Zählern. Der DAX Performance dagegen bei etwa 12500 Zählern. Dies sagt im ersten Moment noch nicht viel, doch wählen wir beispielsweise den Tiefpunkt 2003, bei denen beide Indizien Ein Mehrjahrestief zeichneten.
Es fällt auf, dass der DAX Performance damals bei etwa 2500 Punkten stand und der Kursindex bei etwa 1800. Seit dem hat sich zur Folge dessen der Performance verfünffacht und der Kursindex ist der Kursindex ist “nur” um das 3,2 fache angestiegen. Dividenden zu reinvestieren lohnt also.