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Die Aktie des britischen Pubbetreibers Greene King kennt seit 3 Jahren nur eine Richtung und zwar nach unten. Über 3 Jahre verlor die Aktie bereits über 50 % an Wert. Doch Greene King ist eine der britischen Aktien, die man sich genauer ansehen sollte. So schlimm es um Greene King offensichtlich auch stehen mag, bietet das Unternehmen echte Substanz und auf den zweiten Blick sogar Wachstum. Meine Überlegungen dazu und warum ich Greene King Aktien gekauft habe:
Der mäßige Jahresabschluss 2018
Am 8. August legte Greene King den Jahresbericht für das 2018er Geschäftsjahr, welches Ende April endete, vor. Siehe Investor Relations Greene King. Dazu ein paar wichtige Entwicklungen:
- Stagnierender Umsatz
- Rund -10 % im Gewinn
- Stagnierende Dividende
Die unterschiedlichen Pubs und Restaurants unter Greene King. Bildquelle: greeneking.co.uk
Auf den ersten Blick kein Unternehmen, welches man gerne im Depot hätte. Noch dazu operiert man in einem unbeliebten Segment, welches seit Jahren stagniert oder rückläufig ist. Dies wird auch u. a. dazu beigeträgen haben, dass Greene King Aktien eine derart schlechte Performance aufwiesen. Doch einige weitere Punkte sollte man nicht vernachlässigen:
- Return on Investment bei starken 25,4 %
- Knapp 90 Millionen GBP an freien Cashflow
- 82 % der Immobilien von GK sind Eigentum oder langfristig angemietet
- Fremdkapital besteht hauptsächlich aus fixen Zinsen zum durchschnittlichen Kosten von 6,1 % p. a. was unter dem ROCE von 8,5 % liegt
- Gewinn vor Steuern ist leicht angestiegen
- Brewing & Brands scheint neben den stagnierenden Pubs, die Wachstumssparte im Unternehmen zu werden.
- Weiterhin gut gedeckte Dividende
- Bei einem Kurs von 5,5 € und derzeitigem Umrechnungskurs vom 1,11 € je GBP ergibt sich eine Dividendenrendite von 6,7 %
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Greene King ist aktuell in der Situation beweisen zu müssen, dass man das Fremdkapital für die Spirit-Übernahme 2015 in nächster Zeit sinnvoll begleichen kann. Trotz allen ist das Eigenkapital in den letzten Jahren stetig angestiegen. Durch die Neustrukturierung der Schulden (weswegen der Cashbestand schrumpfte) und allgemeiner Schuldenbegleichung wird sich dieser Trend fortsetzen. Durch die Entscheidung die Dividende auf Vorjahresniveau zu halten, behält man sich finanzielle Spielräume.

Greene King Aktien um britische Pubs ins Depot zu nehmen.
Sehr spannende Aktionärsstruktur
Bei den Greene King Aktien sollte dringend ein Blick auf die Aktionärsstruktur geworfen werden. Seit 2018 ist nun auch die Deutsche Bank und BlackRock umfangreich beteiligt. Die größeren Beteiligungen lauten wie folgt:
- The Capital Group Companies, Inc 16.8946%
- Deutsche Bank AG 5.87%
- BlackRock 6.52%
Auch bei den Insideraktionären hat sich wenig getan. Niemand verkaufte. Theoretisch hätte Greene King auch die Zustimmung 10 % der Aktien zurückzukaufen. Diese Erlaubnis erhielt man 2017 und wird am 7. Dezember verfallen.
Greene King Aktien für Stabilität im Depot
Auch wenn es der Kursverlauf nicht zeigt, sollten Greene King Aktien für Stabilität im Depot sorgen. GK ist in einer Umbruchsphase in Kombination mit Umstrukturierungen, Sparprogramme und ausgerichtet für ein nachhaltiges Unternehmensbestehen. Dies zeigen auch u. a. das unterstützen des Vegantrends. So bieten einige Restaurants bereits mehrere vegane Speisen an, was laut GK gut bei Kunden ankommt. Das Unternehmen ist weit davon entfernt ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten zu haben, so wie die Aktie den Anschein erweckt. Inflation, Brexit, Umstrukturierungen und Mindestlöhne werden das Ergebnis zwar belasten, doch von Problemen kann noch kaum die Rede sein. Auch Dividende beträgt unter 65 % des Gewinnes. Die Aktie hatte unter anderem auch unter einem fallenden Pfundkurs zu leiden. Sollte der Brexit gut von statten gehen, kann man mit der Aktie auch noch auf Währungsgewinne spekulieren.
Auch die Fußball Weltmeisterschaft sorgte in den ersten Wochen des Geschäftsjahres bereits für ordentlichen Umsatzschub. Das in Kombination mit der derzeitigen Bewertung ist eine tolle Chance. Immerhin wird GK gerade etwa zu 80 % des Buchwertes gehandelt und einem KGV unter 8.
Die größte Brauerei und Pubbetrieb wird auch in den nächsten 20 Jahren nicht einfach untergehen. Der derzeitige Preis scheint mir deshalb eine Möglichkeit zu sein, in ein stark unterbewertetes konservatives Unternehmen einzusteigen, weshalb ich selbst Aktien gekauft habe.