Anzeige
Der Konzern, der wohl am meisten im Fokus der Medien steht ist Tesla. Nicht zuletzt wegen seinem polarisierenden CEO Elon Musk. Nirgends wird seitens der Medien aktuell wohl mehr Schindluder getrieben als beim amerikanischen Elektroautobauer. Wenn es nach der Presse ginge, hätte die Tesla Pleite schon längst eintreffen müssen. Doch wie man weiß operiert man weiter mit kräftig steigenden Umsätzen. Im folgenden Artikel liste ich die Fakten auf, die tatsächlich existent sind. Ich halte weder Tesla Aktien, noch bin ich dem Konzern sonderlich abgeneigt. Ich versuche möglichst die neutral die echten Fakten auf den Tisch zu legen.
Baron vs Einhorn
Für Baron, einen Tesla Großinvestor und Einhorn, einem Hedgefondsmanager, der Tesla shortet, steht der Elektroautobauer im Fokus wie selten zuvor. Einhorn prangert den Konzern an, dass Tesla ein zweites Lehmann Brothers wird.
Die Tesla Pleite sei unausweichlich. Für das 4. Quartal prophezeit er große Enttäuschungen. Das ist die Aussage von Einhorn. Diese finden Sie hier.
Baron sieht das glatte Gegenteil und meint, dass Tesla bis 2030 eine Billion US Dollar Umsätz machen könnte und größte Autobauer der Welt werden wird. Seine Aussage war, dass die Chance bei 80 % liegt, dass Tesla zu einem 60 Milliarden Dollar Unternehmen heranwachse. Dies entspricht aktuell einen Kurs von etwa 360 €. Seine Aussage hier.
Beide Aussagen gehen ins Extreme. Wie auch von so vielen weiteren Investoren und auch Medien. Einmal wird die Tesla Pleite und einmal die Marktführerschaft prognostiziert. Doch ein Mann spielt dabei ebenso eine große Rolle bei der Verwirklichung als auch in eigentlich unwichtigeren Nebenthemen in Artikeln: Elon Musk.
Musk und die SEC
Ja, die Tweets sind allseits bekannt. Musk und SEC werden wohl nicht mehr beste Freunde. Genau genommen schadet man sich aktuell mit der Zankerei mehr selbst. Selbst Ron Baron, riet Musk von derartigen Tweets ab. Die Tweets sind schädlich und Musk wird offensichtlich als CEO, im Gegensatz zu vielen Pressemeldungen, sehr wohl als CEO honoriert. Sonst wäre nach den Gerüchten, dass man ihm den Vorstandsposten seitens der SEC entziehen will, die Tesla Aktie kaum um gute 10 % eingebrochen. Offenbar glaubt man, dass Tesla Musk braucht. Zumindest laut der Börse.
Musk gegen die SEC – nicht gerade förderlich für Tesla. Der umstrittene Tweet auf Twitter.
Musk wird wohl bei Frage ob die Tesla Pleite oder der Erfolg kommt eine maßgebliche Rolle spielen. Seitens Medien wird er bereits von allen Seiten angegangen. Ob manche seiner Privatgeschichten tatsächlich für das Unternehmen relevant sind, ist fraglich. Dabei könnte man Parallelen sehen zu Steve Jobs, der ebenso über seine Vorgehensweise und Ideen belächelt wurde. Doch nun weiter zu den aktuellen Geschäften und wie man sie deuten kann:
Das Geschäft
Es gibt bereits unzählige Gerüchte, dass auch die Verkaufszahlen des Model 3 bereits stagnieren. So zeigen Tweets von diversen Personen haufenweise an geparkten Model 3 auf den Teslageländen zu stehen. Viele implizieren darin bereits stornierte Vorbestellungen. Darüber schrieb die New York Times einen Artikel.
Musk schrieb dazu, dass die Produktion gut läuft, jedoch die Logistik weniger. Die Shorts argumentieren dagegen, dass Tesla kein Geld hätte um Lieferanten zu bezahlen. Diese Aussage erscheint etwas wage, wenn man bedenkt, dass Tesla zum Ende des 2. Quartal einen Cashbestand von 2,2 Milliarden USD besaß. Den Teslabericht dazu finden Sie hier. Schwer zu glauben, dass man derartig schnell dieses Geld verbrannte. Ebenso erwartete man laut dem Bericht für Q3 und Q4 ebenfalls eine Steigerung des Cashbestandes, was ebenso gegen eine baldige Tesla Pleite spricht. Es erscheint also unglaubwürdig, dass man die Lieferanten nicht zahlen könne.
Rund 150 Model 3 sollen auf den Tesla Werksparkplätzen zur Auslieferung bereitstehen. So zumindest Bilder auf Twitter.
Die Model 3 Produktion
In den Produktionslisten, die jemand in GoogleDocs aufgelegt hatte, wurden in der ersten Oktoberwoche 5100 Modell 3 produziert. Insgesamt wurden 2018 bis zum 30. September 94268 Modell 3 produziert. Tendenz stark steigend.
Abflachend ist dagegen die die der „Waiting for Delivery“. So gehen die gemeldeten Auslieferungen seit August stark zurück. So zumindest die Daten, die den Grafiken entnehmen kann. Angeblich sei die Model 3 LR Variante derart unbeliebt, dass man die Produktion bereits eingestellt habe. Ebenso biete nur die Model 3 Performance Version eine ordentliche Bruttomarge. Und auch dieses Modell verliert an Reservierungen. So behauptet es auch Simon Alvarez von teslarati und schrieb dazu einen Artikel.

Reicht die Nachfrage für die Profitabilität von Tesla?
Die Finanzierung
Der Q2 Cashbestand wird voraussichtlich für den Sprung in eine nachhaltige Profitabilität nicht reichen. Tesla hat jedes Jahr mit Schuldtilgungen von um eine Milliarde zu kämpfen. Ebenso investiert man weiter kräftig in die Batterienproduktion. Durch Investitionen und Refinanzierungen wird man also mehr Cash brauchen. Außer man kann tatsächlich positiv überraschen. Sollten die oben genannten Produktions bzw. Nachfragedaten stimmen, spricht nicht vieles dafür. 2018 ist voraussichtlich schuldentechnisch gut zu bewältigen. Anfang 2019 könnte es schwierig werden. Die Wahrscheinlichkeit von neuen Finanzierungsmethoden ist hoch. Sprich eine Kapitalerhöhung oder weitere Anleihenausgabe. Eine Insolvenz halte aktuell aber für nahezu ausgeschlossen. So wäre eine Kapitalerhöhung von Tesla auch bei aktuellen Kursen mehr als ergiebig und man würde eine Tesla Pleite sehr wirkungsvoll abwehren können.
Das profitable Q3
Mehrfach wurde behauptet, dass Tesla das 3. Quartal mit positiven Betriebsergebnis abschließen werde. Ein profitables Q3 hätte aber meiner Meinung nach nur symbolischen Effekt, dass Medien sich irren. Viel wichtiger ist die Nachhaltigkeit. So sind bereits Rechnungen im Umlauf, die Tesla bewusst verzögert bezahlt haben soll damit sie nicht mehr ins 3. Quartal einfließen. Dies hätte ebenso nur kurzfristigen Charakter und man würde entsprechend im 4. Quartal enttäuschen. So oder so 2019 wird rein aus fundamentaler Hinsicht deutlich wichtiger als ein vielleicht geschöntes 3. Quartal.
Anzeige
Die Tesla Pleite
Ich halte eine Tesla Pleite nahezu für ausgeschlossen. Zumindest in absehbarer Zeit. Die Finanzierungsmöglichkeiten sind für Tesla zu gut und Zeit bleibt durch den bestehenden Cash ebenso. Fraglich sind wohin sich die Nachfrage entwickelt. Sollte sich der negative Trend fortsetzen wird Tesla massive Schwierigkeiten bekommen.
Doch was wir aktuell insgesamt erleben, ist mehr ein Tesla Krimi als um den Erfolg von einem Unternehmen. Shorts und Longs liefern sich einen Schlagabtausch wie man ihn nur selten miterleben darf. Tesla ist weiterhin die meist geshortete Aktie weltweit. Und es scheint sich in nächster Zeit auch nicht ändern. Egal ob man nun auf der Shortseite oder Longseite steht eines ist sicher: Tesla als Aktie und Unternehmen wird Geschichte schreiben und wir sind live dabei.
Der Verfasser hält keine genannten Wertpapiere.
Musk wird das Ganze reissen und die 420 dollar werden nur der Anfang sein