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Vier Jahre lang war die Fresenius Aktie nicht mehr so günstig zu haben wie jetzt. Auf Jahresniveau brach die eigentlich sehr gering volatile Aktie um rund 30 Prozent ein. Der Vorstand ist anscheinend zuversichtlich, so kaufte er in letzter Zeit kontinuierlich in kleineren Chargen hinzu. Im Folgenden meine Meinung zur Fresenius Aktie und ob der Kurssturz für Anleger, die noch keine Aktien des Unternehmens besitzen ein vorweihnachtliches Geschenk ist.
Inhaltsverzeichnis
Der Grund des Einbruchs
Das Geschäft von Fresenius läuft aktuell schleppend, man kippte mehrmals frühere Geschäftspläne und korrigierte sie massiv nach unten. Neben dem schwächelnden Geschäft wies man auf hohe Investitionen in näherer Zukunft hin. Interessant ist jedoch, dass man keinen Gewinneinbruch erwartet, wie es der Kurseinbruch der Fresenius Aktie vielleicht vermuten lasse. Man rechnet lediglich mit einer Stagnierung des Ergebnisses. Auch 2019 ist ein mittelmäßiges Jahr wahrscheinlich. Zudem gab man bereits bekannt nicht einmal die Ziele für 2020 erreichen zu können.
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Analysten taten ihr übliches und setzten ihre Kursziele deutlich herab. Eine Entwicklung, die sicherlich zur schwachen Aktienentwicklung beitrug. Der Grund des Kurseinbruchs lag vermutlich darin, dass man bei Fresenius 2018 bis 2020 von 7 bis 10 % Wachstum ausging. Des reduzierte man nun auf um die 5 %. Ein offensichtlicher Schock für Anleger. Doch was bleibt?

Der Puls der Fresenius Aktie verlor zuletzt deutlich an Schwung.
Fresenius Aktie Fundamental
Erst einmal wurde im selben Atemzug bei der Verkündung der schwachen Geschäftsentwicklung versprochen, dass man die Dividende für 2019 erhöhen werde. Luft gibt es dafür genug, denn bisher schüttete man stets unter 25 % des Gewinnes aus. So kann man davon ausgehen, dass 2019 eine Dividende von ca. 0,82 Euro je Aktie ausgeschüttet wird. Bei einem Kurs von aktuell 42 € entspricht dies einer mäßigen Rendite von knapp 2 Prozent.
Sollte der Gewinn, wie erwartet stagnieren, ist die Aktie aktuell mit einem moderaten KGV von 13 bewertet. Der Buchwert beläuft sich auf etwa 27 € je Aktie. Hervorzuheben ist auch das Eigenkapital, dass sich seit dem Vorjahr um 10 % erhöhte. Hingegen ist der operative Cashflow um bedenkliche 15 % eingebrochen und damit das Return Equity von 13,3 % auf 12,5 %. Mehr Daten dazu auf den offiziellen Factsheet von Fresenius.
Insgesamt ist die Bewertung der Fresenius Aktie aktuell vergleichsweise günstig. Es hängt davon ab, welches Wachstum man dem deutschen Medizin- und Krankenhausgiganten zugesteht. Ein wichtiges Datum wird der 20. Februar 2019 an dem man weitere Schritte für den Geschäftsverlauf ankündigt.
Wie geht es weiter?
Wie viel Wachstum sollte man den Konzern also zutrauen? Was hat man im Portfolio? Während die Entwicklung von Fresenius Medical Care, an dem man noch mit 31 % beteiligt ist, noch recht anständig ist, schwächeln die anderen Töchter.
Bei der globalen Krankenhaustochter Kabi will man Wachstum vor allem in Entwicklungsländern erreichen. Auch der allgemeinen Nachfragesteigerung nach Gesundheitsleistungen spiele Kabi in die Karten.
Die deutsche Krankenhaustocher Helios dagegen soll von der steigenden Alterung der deutschen Bevölkerung profitieren. Ein sehr langsam wachsendes Geschäft… Mit Blick auf die spanische Tochter Helios sieht die Lage sehr ähnlich aus.
Hoffnungsträger ist noch die kleinste Tochter Vamed. Der Krankenhaus Planer und Serviceanbieter ist das wachstumsträchtigste Gebiet von Fresenius. Auch hier engagiert man sich stark in den Entwicklungsländern, wo eine steigende Nachfrage zu Krankenhäusern besteht.
Fazit Fresenius Aktie
Fresenius bewegt sich aktuell in einen sehr langsam wachsenden Markt und mit dem steigenden Engagement in Schwellenländer sucht man sich neue wachstumsträchtigere Märkte. Meiner Ansicht nach bietet die Aktie auf aktuellem Niveau wenig Risiko bei geringer Chance. Man wird Geduld brauchen und die Börse wird die Entwicklung genau beobachten. Auch deswegen steht die Aktie zwar aktuell auf meiner Watchlist, aber zu einem Verkauf konnte ich mich noch nicht durchringen.
Der Verfasser hält keine genannten Anlageprodukte.