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Kaum ein deutsches Startup bekommt aktuell so viel Interesse geschenkt wie Bitbond. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich um einen kryptobasierten Bond. Dieser soll Kleinunternehmern aus aller Welt die Möglichkeit geben, einfach und schnell einen Kredit aufzunehmen. Ohne Schufa und deutlich schneller versteht sich. Bitbond bietet aber auch Anlegern eine scheinbar attraktive Renditemöglichkeit. Man wirbt mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 10 %. Eine stattliche Rate bei der man für gewöhnlich skeptisch werden darf. Deshalb im folgenden die Erläuterung der Frage ob Bitbond seriös ist und ob man tatsächlich als Investor sein eigenes Geld in das Fintechstartup stecken sollte.

Deutsche Wertarbeit?

Es wundert sehr, dass das erste Startup aus diesem Bereich der Kryptofinanzierung aus Deutschland kommt und von der BaFin genehmigt wurde. Nicht zuletzt wird wohl CEO Radoslav Albrecht ein Grund dafür sein. Ihm werden gute Kontakte in die Sphären der BaFin nachgesagt. Diese Erlaubnis spricht auf jeden Fall dafür, dass Bitbond seriös ist und kein typisches Schneeballsystem. Auch namhafte Investoren konnte man an Land ziehen. So haben Point Nine Capital und Skylevel Group laut eigener Aussage größere Beträge investiert. Dabei handelt es sich um größere Risikokapitalgeber. Laut der Website von Bitbond generiert man monatlich ein Darlehensvolumen von 1 Million Euro.

 

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Wie funktioniert Bitbond als Investor?

Man schickt als Investor über die Website Bitbond praktisch eine beliebige Anlagesumme. Anschließend erhält man dafür je nach Summe eine Anzahl an “Security Tokens” BB1 (nach der Anmeldeperiode bzw. STO). Davon gibts maximal 100 Million. Diese werden mit 4 % jährlich verzinst, wobei die Auszahlung quartalsweise erfolgt. Zusätzlich erhalten BB1 Inhaber einen jährlichen variablen Coupon. Dieser richtet sich nach den Vorsteuererlösen der Tochterfirma Bitbond Finance GmbH.

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Mit den Kapital werden dann Darlehen an Unternehmer vergeben. Man spricht gezielt Online Unternehmer an. Laut dem Lightpaper werden 20 % des Kapitals für das laufende Geschäft und Werbung verwendet. Die restlichen 80 % werden investiert. Das ganze Investment erstreckt sich über 10 Jahre. Am Ende werden die BB1 Token für den Emmisionspreis von 1 € je Token zurückgekauft. Anfänglich gibt es noch Rabatte, was theoretisch für zusätzliche Rendite sorgen kann. Bis dato kostet ein BB1 90 Cent. Der Token soll jedoch auf der Stellar Technologie basieren und einfach über deren Börse handelbar sein.

Bitbond BB1 basieren auf der Stellar Technologie

Geht die Rechnung auf?

Wer bei derartigen genannten Renditen gleich Dollarzeichen in die Augen bekommt sollte sich die Frage stellen, wie die Versprechungen eingehalten werden können. Kreditnehmer von Bitbond bekommen Kreditbeträge bis zu 10.000 $ bei Nominalzinssätzen ab 7,7 % je nach berechneter Bonität und Laufzeit. Damit Investoren möglichst “sicher” sind, können die Investitionen in mehrere Darlehen von unterschiedlichen Kreditnehmern gestreut werden. So entsteht nur ein kleinerer Schaden, wenn doch einmal ein Kredit nicht beglichen werden kann.

Das Risiko

Ohne Risiko keine Rendite. Der Spruch ist wohl immer wieder wahr. Die Frage ob Bitbond seriös ist, kann man wohl mit einem klaren Ja beantworten. Das ist allein durch die BaFin Zulassung abzuleiten. Doch weniger risikoreich wird das Ganze dadurch trotzdem nicht. Wirft man einen Blick in die finanzielle Situation von Bitbond, dürften schnell einige Glocken leuten. Das Unternehmen ist klein und hat kaum Kapital. Zum ausgewiesenen Stichtag den 31. Oktober 2018 hat man gerade einmal 13.817 € an Kapital übrig. Und vom 13. Juli 2018 bis 31. Oktober verlort man bereits 4.809 €. Durch die Coineinnahmen wird zwar das Kapital gigantisch anwachsen, doch man darf sollte nicht vergessen womit man es zu tun hat: Mit einen nicht getesteten System und den ersten seiner Art! 

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Es kann funktionieren, muss aber nicht. Die hohe Rendite wird mit hohen Risiko erkauft. Der Kassenbestand wird zwar in nächster Zeit nicht gefährdet sein, doch sollte das System nicht ordentlich funktionieren wird es wie ein Schneeballystem enden.

Bitbond seriös – Ja

Wie bereits erwähnt kann mann Bitbond durchaus als seriöses Unternehmen bezeichnen im Gegensatz zu den typischen Schneebalsystemen. Trotzdem herrscht ein großes Risiko bei hoher (versprochener) Rendite. Das System steht und fällt mit der Zuverlässigkeit der Kreditnehmer. Sollte es zu übermäßig vielen Ausfällen kommen, kann und wird das System scheitern. Auf eine langjährige Vergangenheit kann man sich noch nicht berufen. Auch rein statistisch gesehen gehen die meisten Unternehmer im ersten Jahr Pleite. Also genau die Zielgruppe, die Bitbond ansprechen will. Falls man sich also von der Rendite locken lässt, sollte man keinesfalls zu große Summen investieren, denn das Risiko ist bei weitem nicht klein…

 

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