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Hugo Boss hat sich bei Anlegern einen Namen als echter Value Kandidat gemacht. Auf 10 Jahressicht konnte man den Umsatz nahezu verdoppeln. Den Gewinn konnte man sogar noch stärker steigern. Doch die Wachstumsstory scheint einen Dämpfer zu bekommen. So reagierte auch die Hugo Boss Aktie auf die Ansage des Vorstands, dass man 2019 nur noch leicht wachsen will bzw. kann. Auch der Branchenausblick bewegt sich bei einen Wachstum von 3,5-4,5 %. Die Aktie gab daraufhin etwa 2 % und Hugo Boss weist aktuell eine Marktkapitalisierung von ca. 4,1 Milliarden Euro auf. Ein Level, welches für einen Einstieg gut ist?
Ziel auf Wachstumsmärkte
In Ländern wie China geht man weiterhin von einen Wachstum der Mittelschicht aus. Das birgt Potential dafür, dass die Interesse an hochwertiger Kleidung steigt. Die Hugo Boss Aktie scheint jedoch aktuell wenig Wachstum zu sehen. In Europa wird man beispielsweise nur noch geringfügig die Umsätze steigern können. Hauptsächlich wird dieser potentielle Umsatzanstieg ermöglicht durch den Fokus auf das Onlineangebot, welches zunehmend an Bedeutung gewinnt. Knapp über 100 Millionen setzte man bereits 2018 Online um. Hierbei kann man davon ausgehen, dass der Anteil deutlich ansteigt. Dazu gibt es hier das Video zum Brief des Vorstandsvorsitzenden von Hugo Boss.
Denn in Deutschland sinkt der Umsatz bereits und hier muss man gegensteuern. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man deswegen hierzulande Filialen schließen muss. Wie es bereits viele andere Unternehmen wie Gerry Weber getan haben.

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Die Modekette sieht Potential im asiatischen Markt
Branchenbereinigung
Stichwort Gerry Weber. Aktuell findet im Kleidungseinzelhandel eine Marktbereinigung statt. Von Esprit, Gerry Weber und auch Fossil hört man aktuell wenig gutes und es handelt sich mehr und mehr um Sanierungsfälle. Deswegen wundert es, wie stabil sich Hugo Boss sich im Markt halten kann. Das niedrige KGV der Hugo Boss Aktie lässt zwar keine guten Aussichten vermuten, doch ein halbwegs stabiles Geschäft ist in diesem Segment bereits überdurchschnittlich gut. Im Einzelhandel ist man der Konkurrenz offensichtlich voraus. Damit ist man Profiteur der Bereinigung. Schafft man es nun auch im Onlinehandel noch ordentlich Fuß zu fassen, stehen die Zeichen auf Grün.
Bewertung Hugo Boss Aktie
Geht man von einer Stagnation des Geschäfts aus (obwohl man mit leicht wachsenden Erträgen rechnet) kommt man lediglich auf ein KGV von ca. 18. Ein moderater Wert für Konzern der aktuell bei Kursen um die 61 € eine Dividendenrendite von über 4 % bietet. Im Gegensatz zum Branchemprimus LVMH ist man damit recht günstig bewertet. Bemerkenswert ist auch die Eigenkapitalquote, welche man stets um die 52 % hält. Beim großen Konkurrenten bewegt sich die lediglich bei ca. 40 %. Auch beim Cashflow steht Hugo Boss in Relation zur Bewertung deutlich besser da.
Spannend sind auch die Insiderkäufe, welche kontinuierlich seit 2016 durchgeführt wurden in einer Preisspanne von 52,61 bis 65,79 € je Aktie. Zwar ist das Volumen etwas dürftig, doch die strategischen Investitionen der italienischen Lumar S. r. L. waren bereits mehrfach als guter Indikator zu gebrauchen.
Hohe Ambitionen und Risiken bei der Konjunktur
So schön die mittelfristigen Ziele des Vorstandes auch klingen mögen, werden diese nur erreicht werden können, falls die Konjunktur stabil bleibt. Aktuell mehren sich die Zeichen, dass ein Abschwung bevorsteht. Hugo Boss als Luxusgüterkonzern wäre davon stark betroffen. Doch weiterhin sehe ich in dem Konzern ein der solidesten Unternehmen in der Branche, welcher mittel und langfristig von der Bereinigung am Markt profitieren wird. Deshalb befinden sich in meinen Depot einige Anteil obwohl ich mir darüber bewusst bin, dass man stark von Konjunktureinbrüchen abhängig ist.
Der Verfasser hält genannte Anlageprodukte.