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Teva Pharmaceutical Industries ist bei Anlegern hauptsächlich bekannt wegen der Beteiligung von Berkshire Hathaway. Bisher lief es für die Amerikaner weniger gut mit der Wertentwicklung. Doch man hat offensichtlich Geduld und lässt das Unternehmen in Ruhe die Probleme beseitigen. Zumindest im Sparprogramm scheint es Fortschritte zu geben. Bezüglich des Umsatzes hat man jedoch weiterhin große Probleme diesen zu halten und er sank im Jahresvergleich 2018 um 16 Prozent. Auch für 2019 steht kein Wachstum sondern ein Schrumpfkurs auf den Programm. Entsprechend entwickelte sich auch die Teva Pharma Aktie nicht sonderlich positiv. Auf 3 Jahressicht verlor sie nun bereits über 70 %. Umso spannender ist ein potentieller Einstieg heutzutage.

Geschäfte halb-gut

Teva weist ist seinen Berichten stets die GAAP und non GAAP Zahlen aus. In den non-GAAP Zahlen sind keine Einmaleffekte, wie Werksschließungen, einberechnet. Deshalb rechnet man im non-GAAP 2019 mit einen Gewinn von 2,2-2,5 USD je Aktie. Rein aus dieser Hinsicht ist die Teva Pharma Aktie aktuell bei einen Kurs von 15,1 USD mit einen KGV von knapp 7 bis 6 bewertet. Scheinbar eine sehr günstige Bewertung, doch im GAAP wird sehr wahrscheinlich weiterhin ein Verlust ausgewiesen werden. Die Umstrukturierung läuft und der Konzern nimmt hohe Kosten auf sich um für die Zukunft vorbereitet zu sein. Hier hat man es mit einen waschechten Turnaroundkandidaten zu tun, bei den große Risiken auf ebenso große Chancen treffen.

Teva Pharma Aktie

Teva Pharma als Turnaroundkandidat

Kommt der Turnaround? – Das negative

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Das ist wohl die entscheidende Frage. Man ist mit Schuldenabbau und Umstrukturierungen beschäftigt, schließt die unprofitableren Werke und man will mindestens weitere 12 Milliarden an Dollar Schulden reduzieren. Allein bis 2021 wird man 8,5 Milliarden zurück bezahlen müssen. Dies wird auch in den nächsten Jahren die Bilanzen ordentlich verhageln. Auch der Personalabbau schlägt zu Buche. Allein 2018 baute man knapp 10.000 an Stellen ab. Dies entspricht fast 20 Prozent der Belegschaft. Die Dividende strich man ebenfalls um den Kostenberg zu bewältigen. Der Umsatz sinkt in den wichtigsten Märkten und auch das EBITDA und die operativen Einnahmen werden 2019 weiter sinken. Die Frage lautet wie lange der Schrumpfkurs wohl nach anhalten wird…

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Die Hoffnungsschimmer

Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung. Auch wenn die Sonderbelastungen die GAAP Abschlüsse weiter verhageln werden, so konnte man im operativen Geschäft Erfolge erzielen. Der operative Cash Flow stieg auf 2,45 Milliarden Dollar an. Ein Plus von gut 10 Prozent. Auch den Verlust dämmt man zunehmend ein und man wird voraussichtlich die ohnehin starke Gewinnmarge von 43 % mittelfristig noch steigern können. Tevas Geschäftsmodell sollte auch in Krisenzeiten relativ wenig unter die Räder kommen durch die weiterhin sehr starke Generika Marktposition auch wenn diese rückläufig ist. Die neu veröffentlichten Produkte scheinen ebenso gut anzukommen und wenigstens etwas Wachstum in die Bilanzen zu bringen. Die Sparprogramme zeigten bereits erste Effekte und man konnte die (bereinigten) Gewinnerwartungen 2018 übertreffen. Doch auch das zeigte bei der Teva Pharma Aktie nur kurzfristige Effekte.

Hauptfaktor Zeit

Meiner Ansicht nach brauchen Besitzer der Teva Pharma Aktie hauptsächlich zwei Dinge: Zeit und Geduld. Teva schrumpft und die sinkenden Umsätze stammen hauptsächlich von den zu schließenden Werken und Produktionen. Die profitableren Werke lässt man laufen und führt neue wachstumsträchtigere Produkte ein. Doch von heut auf Morgen wird sich bezüglich Ergebnis wohl wenig (positives) ändern. Die Schulden sind auf ähnlichen Niveau wie bei den deutschen Autobauern. So liegt das Umsatz/Verbindlichkeitsverhältnis bei z. B. Daimler nahe 1,5. Ähnlich bei Teva.

Doch während die Autobauer sich im Umbruch befinden und Investitionen nötig sind, kann sich Teva in einer relativ stabilen Branche gesund schrumpfen. Darauf deutet immerhin die positive operative Entwicklung 2018 hin. Warum aber Teva für die Verschuldung nun massiv kritisiert wird und bei den Autobauern die Verschuldung kaum im Fokus steht, ist meines Erachtens fragwürdig. Bei Teva hat man wenigstens das Ziel die Verschuldung abzubauen…

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Teva Pharma Aktie und die Zukunft

Nimmt man den bereinigten Gewinn, ist der Pharmakonzern sehr günstig bewertet. Doch es wird Zeit brauchen damit sich der Konzern den Sonderbelastungen entledigen und die Aktie wieder mit positiven Renditen beeindrucken kann. Die entsprechende Geduld vorausgesetzt kann man mit der Teva Pharma Aktie guten Gewissens in das Segment investieren. So zumindest meine Devise und weshalb ich mir Anteile ins Depot legte. Das Risiko ist durch den hohen Cashflow überschaubar aber selbstverständlich vorhanden.

 

Der Verfasser hält genannte Wertpapiere

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