Anzeige
Jedem ist der Royal Dutch Shell Konzern ein Begriff. Als einer der größten Ölkonzerne der Welt zahlt dieser seit jeher eine hohe und beständige Dividende. Deshalb schlossen viele Anleger die Shell Aktie als Liebling ins Herz. Doch die Klimawandel wird den Konzern mehr und mehr zu setzen, so zumindest die Ansicht einiger Kritiker. Die Aktie notiert auf konstanter Basis um die 25 GBP Marke. Große Ausbrüche nach oben oder unten sind kaum zu erwarten. Doch ist das bei einen Konzern mit aktuell über 6 % Dividendenrendite überhaupt notwendig?
Inhaltsverzeichnis
Das liebe Öl
Ja, Shell ist und bleibt stark abhängig vom Ölpreis. Das verdeutlicht sich an der Shell Aktie und dem Kursverlauf des Ölpreises. Wie zu erwarten ist, besteht eine hohe Korrelation zwischen den Verläufen. Solange der Ölpreis über 60 US Dollar je Barrel ist, befindet sich Shell Cashflow bezogen in einer guten und stabilen Lage.
Anzeige
Diesen Cashflow nutzt man für große Aktienrückkäufe über 25 Milliarden Dollar und üppige Dividenden. Bleibt der Ölpreis auf diesen Niveau, geht man von 2021 bis 2025 von folgenden aus: (siehe Investor Brief)
…Shell’s expected cash delivery creates the potential to distribute $125 billion or more to shareholders (dividends and share buybacks) over the five-year period of 2021-2025…
…Increase organic free cash flow to around $35 billion in 2025 at $60 per barrel (real terms, 2016);…

Die Zeit des Öles und des Abbaus endet… Alle großen Ölriesen werden “klimaneutraler”.
Es sieht also bei weitem nicht so aus, als hätte Shell ein operatives Problem, welches in den nächsten Jahren angegangen werden muss. Dazu noch kurz etwas zur Klimathematik:
Der Klimawandel ein Problem für den Ölriesen?
Die Ölkonzerne und die Klimathematik sind eine Klasse für sich. Während Shell in den 90er Jahren sogar vor dem Klimawandel selbst warnte, wollte man von diesem Statement in den letzten Jahren nichts mehr wissen. Klagen von Klimaaktivisten häufen sich und zwingen die Konzerne zum Handeln. CEO van Beurden überraschte vor kurzem mit folgender Aussage:
Der Bedarf, dringend auf den Klimawandel zu reagieren, ist durch das Pariser Klimaabkommen 2015 nur noch deutlicher geworden. Daraus resultierend haben sich die Erwartungen der Gesellschaft verändert, und die Ansichten von Shell haben sich ebenfalls weiterentwickelt
Leere Worte? Nicht ganz, denn Shell investiert umfangreich in regenerative Energien. Bis zwei Milliarden will Shell nun jährlich in derartige Energien investieren. So erwarb man 2019 bereits den deutschen “Sonnen” Konzern. Es ist einer der weltweit führenden Anbieter von intelligenten, dezentralen Stromspeichern. Also genau ein Geschäftsfeld, was in Zukunft zur Speicherung von Windkraft und Sonnenenergie gebraucht wird. Shell scheint also (gezwungener Maßen) zu reagieren. Auch mit einen Statement auf der offiziellen Homepage, dass man den Klimawandel eine hohe Bedeutung zuordne. Das Leugnen scheint also vorbei zu sein.
Mehr dazu schreibt Shell hier.
Shell gibt Gas

Gas ist das Öl der Zukunft. Dieser Spruch wird zunehmend verbreitet.
Bei Shell konzentriert man sich der weilen auch auf Erdgas, welches eine zunehmend wichtigere Rolle spielt. Man prognostiziert, dass sich der Markt für Erdgas bis 2035 verdoppeln wird. Im großen ganzen soll Shell also effizienter, unabhängiger von Öl, klimaneutraler und profitabler als jemals zuvor werden. Der Shell Aktie hat dies aber noch keinen außerordentlichen Auftrieb verliehen. Dieser humpelt weiter vor sich hin und erinnert an die Autobranche, welche in einer ähnlichen Situation steckt. Die Regeln sich und die Big Player ranken sich zunehmend um die Marktanteile, während das aktuelle Geschäftsfeld langsam aber sicher schrumpft.
Fundamentales zur Shell Aktie
Rein aus fundamentaler Perspektive braucht man nicht lange zu suchen um festzustellen, dass Shell einen hervorragenden Cashflow mit starken Gewinnen ausweisen kann. Mit einen KGV von ca. 15 ist man auch bei einer Bewertung von aktuell 228 Mrd. Euro alles andere als sehr teuer. Dank des Aktienrückkaufprogramms wird sich die Bewertung sogar noch laufend vergünstigen. Das größte Risiko bei der Shell Aktie ist aktuell ein einstürzender Ölpreis, wie 2016. Denn dann würde auch das operative Ergebnis massiv einbrechen. Zum Ende 1. Quartal hatte Shell einen Cashbestand von rund 21,5 Milliarden Dollar, was einen entsprechenden Puffer bieten sollte.
Wandel für die Zukunft
Shell wandelt sich und stoßt in weitere Geschäftsfelder vor. Es ist sehr wahrscheinlich, dass man damit auch erfolgreich sein wird. Vor allem auch im Erdgasgeschäft gibt es enormes Potential, welches aktuell hauptsächlich vom russischen Gazprom Konzern ausgenutzt wird. Mit diesem wird man zunehmend in Konkurrenz treten. Des weiteren hat man heute die Möglichkeit den Wandel des Ölriesen live mit zu erleben. Es weist vieles darauf hin, dass man eine funktionierende Strategie für die Zukunft hat. Bis dahin wird man noch mit ordentlichen Dividenden durch den Öl-Cashflow belohnt.
Der Verfasser hält genannte Anlageprodukte.