Anzeige

Kaum ist in Deutschland die Rede von der Finanztransaktionssteuer werden die Stimmen laut, dass andere EU Ländern bezüglich Steuern am Kapitalmarkt ohnehin bereits besser gestellt sind. Das ist zum Teil auch korrekt. Wie hoch die Abgeltungssteuer im EU-Vergleich wirklich ist, lesen Sie im Folgenden. Auffallend ist, dass es immense Unterschiede selbst auf europäischer Ebene gibt. In Deutschland gilt aktuell eine Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und für Kirchenmitglieder die Kirchensteuer in Höhe von einem Prozent zusätzlich.

 

Kapitalmarkt-Steuer im Vergleich

Hier eine Übersicht der Abgeltungssteuer im EU-Vergleich. Wichtig dabei ist, dass in einigen Ländern die Kapitalmarktsteuern auf Zinserträge und Dividenden unterschiedlich berechnet wird. Eine Abgeltungssteuer wie in Deutschland besteuert pauschal alle Erträge mit den Prozentsatz.

Land Abgeltungssteuer Steuer auf Zinserträge Steuer auf Dividenden
Litauen 15%
Portugal 20% 15%
Belgien 15% 25%
Österreich 25% 25%
Dänemark 28%
Finnland 28% 28%
Schweiz 35%
Deutschland 25%
Irland 20%
Polen 19%
Italien 12,50%
Tschechien 15%
Schweden 30%
Luxemburg 10%
Frankreich 27%
Griechenland 10%
Spanien 15%
Großbritannien 20%
Malta 15%

Anzeige

 

Abgeltungssteuer im EU-Vergleich

Abgeltungssteuer im EU-Vergleich – Wer bittet die Bürger am stärksten zur Kasse?

 

Die attraktivsten Länder

Es fällt schnell auf, dass die attraktivsten Länder in Bezug auf die Kapitalmarkt-Steuern Luxemburg und Griechenland sind. Luxemburg hat allgemein das Image der europäischen Steueroase. Kein Wunder, dass sie also bei der Abgeltungssteuer im EU-Vergleich mit ganz vorne liegen.

Deutschland dagegen befindet sich im oberen Mittelfeld. Vor allem wenn man den Soli und die Kirchensteuer hinzu addiert kommen wir den am höchst besteuerten Ländern, wie Schweden und Frankreich schon sehr nahe.

Weiterlesen  Der neue US-Präsident und die wankelnde Wirtschaft

Mehr zur Theorie und Geschichte der Abgeltungssteuer gibts hier.

 

Steuerfreiheit nach Haltedauer

Ein Vorschlag der in Deutschland immer wieder hervor gebracht wird ist der, dass Aktiengewinne nach einer Haltefrist wieder steuerfrei sein sollen. So wie es in Deutschland vor 2009 der Fall war. Auch andere Länder wie Österreich gehen diesen Weg. Dort werden die Gewinne nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei und der Fiskus nimmt sich keinen Anteil. In Luxemburg werden die Gewinne sogar bereits nach 6 Monaten nicht mehr besteuert. Luxemburg hat sich das Image als steuerfreundliches Land also redlich verdient. Auch in Bezug auf die Abgeltungssteuer.

 

Zum Artikel: Der Sparer ist der Blöde

Disclaimer: Alle Texte stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Alle Informationen dienen allein der privaten Information und der privaten Unterhaltung. Eine Haftung für die Richtigkeit kann nicht übernommen werden. Sollten die Besucher dieser Seite sich die Inhalte zu eigen machen oder Ratschlägen folgen, so handeln sie mit vollem eigenem Risiko. Sollten Ihnen gravierende Fehler oder gezielte Meinungsmache in einen Artikel auffallen, so nutzen Sie bitte unser Kontaktformular und zeigen uns den Umstand an.