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Dividend Growth Investing ist ein Investment Trend der sich nach und nach breit macht. Vor allem in den USA macht sich die Thematik breit. Ein Blog nach dem anderen sprießt aus den Boden und befasst sich mit der vielversprechenden Anlagestrategie. Auch zahlreiche Bücher bzw. Ebooks gibt es mittlerweile darüber. Doch kann die Strategie wirklich das halten, was so viele versprechen? Denn immerhin basiert sie auf einer relativ einfach anzuwendenden Methode. Im amerikanischen Raum wird auch gerne von DGI gesprochen, die Kurzform von Dividend Growth Investing. Im Folgenden DGI in der Übersicht, worauf die Strategie basiert, wie sie funktionieren soll und was es dabei zu beachten gilt. Denn umsetzen kann sie jeder…
Dividend Growth Investing – Das Grundpinzip
Der Name lässt es bereits vermuten, es geht um das Auswählen von Unternehmen, welche ihre Dividenden gesteigert haben. Doch das ist noch nicht alles. Aber fangen wir von vorne an. Kurz gesagt besagt die Strategie nichts anders als, dass man Unternehmen kaufen soll, die Gewinn, Umsatz, sowie Dividenden in der jüngeren Vergangenheit kontinuierlich steigern konnten. Dabei soll der Preis der Aktie in einem annehmbaren Bereich liegen. Soweit so einfach. Zwar nicht ganz so einfach wie die einfache Dividendenstrategie (siehe hier) aber trotzdem wenig kompliziert.
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Doch nun zu dem was Unternehmen erfüllen müssen um es ins Dividend Growth Investing Portfolio zu schaffen:

Dividend Growth Investing – Ein Trend in der Anlegerszene.
1. Aktionärsfreundlichkeit
Das Unternehmen muss in der Vergangenheit für den Aktionär freundlich gehandelt haben. Das bedeutet nichts anderes als das ein Dividendenwachstum bestehen muss. Dies sollte einen klaren Trend abbilden und nicht sprunghaft nach unten und oben sein. Ebenso positiv anzunehmen sind Aktienrückkäufe. Schließlich werden so höhere Dividenden für das Unternehmen “günstiger”, weil weniger Aktien mit Dividenden bedient werden müssen.
2. Anständige Bewertung
Wichtig ist ebenso der Aktienkurs bzw. der Aktienpreis in Verhältnis zum Unternehmenserfolg. Es sollten folgende Punkte erfüllt sein:
- Kurs Gewinn Verhältnis kleiner als 20.
- Enterprise Value / EBITDA Verhältnis kleiner als 10.
- Dividendenrendite von mindestens 3 Prozent.
- Dividendenwachstum über 10 Jahre von mind. 5 Prozent jährlich.
Das Einzige was etwas schwieriger zu ermitteln ist, ist das Enterprise Value. Kaum eine Finanzseite bietet diese Kennzahl an. So muss diese meist mühevoll per Hand berechnet werden. Das Enterprise Value berechnet sich folgender Maßen:
Marktkapitalisierung + zinstragende Verbindlichkeiten – finanzielle Mittel = Enterprise Value
Diese Kennzahl ist so wichtig, weil dazu beiträgt nicht deutlich zu viel für ein Unternehmen zu zahlen.
3. Vergangenheit und Zukunft
Der dritte und vielleicht wichtigste Punkt beim Dividend Growth Investing ist einerseits die Vergangenheit korrekt zu ermitteln und Unternehmen zu finden, welche ihren Gewinn und Umsatz kontinuierlich steigern konnten, sowie dies auch in Zukunft schaffen können.
Nur dann geht der Plan der DGI voll auf. Deswegen heißt es auch, dass man sein Depot zwar ordentlich beobachten soll, aber nicht hin und her Handeln sollte, selbst wenn die Bewertung bereits oben genannte Punkte überschreitet. DGI hat ebenso seinen Buy & Hold Anteil. Erst wenn das Unternehmen Umsatz und Gewinnanteile verliert und auch die Dividende nicht mehr steigern kann, ist es Zeit zu verkaufen. Es sei den es beruht auf einen einmaligen Sondereffekt.
Funktioniert DGI?

Auch Aktien, die die Kriterien des DGI erfüllen sind kein Garant für sichere Gewinne.
Dass die Strategie funktioniert, konnte man in den letzten Jahren gut beobachten. Als Beispiel sind die üblichen Blue Chips, wie Nestle oder Adidas zu nennen. Der Nachteil der Strategie liegt daran, dass es nur schwer möglich ist im aktuellen Umfeld entsprechende Kandidaten zu finden. Sind diese tatsächlich einmal für einen attraktiven Preis zu haben, kämpfen sie meist mit großen Problemen oder stecken in Krisen. Also in dem Fall wo man sie laut der Strategie ohnehin verkaufen sollte.
Genauso orientiert sich das Dividend Growth Investing stark an der Vergangenheit und hätte die letzten Jahre stets dazu geraten Aktien der Automobilbranche zu kaufen. Mittlerweile weis man, dass dies keine gute Idee gewesen wäre. Man sollte also bei der Bewertung durchaus noch die allgemeine Branche und deren Wachstum bzw. Risiken mit einfließen lassen.
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Findet man aber in einer konservativen Branche, wie der Konsumgüterbranche, passende Kandidaten für einen ordentlichen Preis, funktioniert die Strategie offensichtlich. Das bewiesen bereits viele amerikanische Bloger eindrucksvoll. Siehe hier bei dividendgrowthinvestor.
DGI das zweischneidige Schwert
Die Strategie funktioniert im den Sinne gut, als dass entsprechende Titel für jene Preise am Markt angeboten werden. Dies ist sehr selten der Fall. Aber findet man derartige Kandidaten funktionierte die Strategie in meisten Fällen ebenso. Dabei liegt die Betonung in den meisten Fällen. Es gibt eben auch die Unternehmen, die trotz Jahrzehnte-langer guter Entwicklung irgendwann den Zenit überschritten haben und auf den absteigenden Ast gewandert sind. Ein Beispiel dafür ist IBM. Mit solchen Titeln wäre auch DGI grandios gescheitert.
Es ist also ebenso wichtig, dass die Branche weiterhin Wachstum zulässt und nicht in Turbulenzen geraten wird. Dividend Grotth Investing eignet sich also hauptsächlich für langweilige Branchen. Deswegen wird in vielen DGI Portfolios auch Altria gehalten. Kurz gesagt ist die Strategie sinnvoll aber nicht fehlerbefreit.