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Dieses mal geht es einmal um eine etwas andere alternative Anlagemöglichkeit. Die Rede ist von einem sehr speziellen Fonds der über diverse Börsen erworben werden kann. Nämlich der Friedrich und Weik Fonds der mittlerweile 27,1 Millionen Euro an Fondsvolumen aufweist. Im Gegensatz zu den üblichen ETFs oder bekannteren Fonds also ein Mini-Fonds, der auf eine ganz bestimmte Zielgruppe abzielt. Diese Zielgruppe umfasst die Menschen, die der kommenden wirtschaftlichen Entwicklung kritisch gegenüber stehen, dem Euro bzw. der Notenbankpolitik nicht vertrauen und ihr Vermögen in erster Linie schützen wollen. So legt der Fonds das Kapital hauptsächlich in Sachwerte an um vor einer kommenden Krise zu schützen. Vermögenssicherung soll an erster Stelle stehen. So wird der so genannte Wertefonds von den namensgebenden Personen Marc Friedrich und Matthias Weik vermarktet. Doch macht der Friedrich und Weik Fonds oder auch (Rohstoff-) Wertefonds für den Privatanleger wirklich Sinn?
Viel Marketing und sehr mäßiger Erfolg
Wer glaubt, dass Friedrich und Weik tatsächlich die Zügel beim Fonds in der Hand halten liegt offensichtlich falsch. Das Tagesgeschäft wird von der Plutos sowie der Knoesel & Ronge (für Aktien) Vermögensverwaltung durchgeführt. Wie viel die namensgebenden Akteure wirklich Eingriff in den Fonds haben, bleibt wohl ein Rätsel. Sie werden als “Ideengeber” bezeichnet und sind keine Fondsmanager. Sie scheinen also in erster Linie als Marketer zu agieren. Vermutlich fehlt die Lizenz als Fondsmanager von BAFIN, doch scheint man den Fonds nach den Vorstellungen der Verantwortlichen ausgerichtet zu haben. Aber seis drum. Der große Erfolg des Fonds bleibt bisher jedoch aus. Man bietet folgende Wertpapiere an:
- ISIN: DE000A2AQ952 Anteilsklasse R für Privatanleger ohne Mindestanlage.
- ISIN: DE000A2AQ960 Anteilsklasse I ab einer Mindestanlage ab 500.000 Euro.
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Da das Fondsvolumen lediglich 27,1 Millionen Euro umfasst, hat man wohl noch keine größeren Investoren für die Fonds gewinnen können. Beide Fonds wurden im Januar 2017 aufgelegt. Auch die Performance ist zum Stichtag 6.1.2020 sehr bescheiden.
- Die Anteilsklasse R hat seit Auflage ein Plus von 2,39 Prozent erzielt.
- Die Anteilsklasse I hat seit Auflage ein Plus von 3,84 Prozent erzielt.
Man braucht wohl kaum ein Vergleich mit den bekannteren Indizes ziehen, denn dann performten die Friedrich und Weik Fonds einfach grottenschlecht. Selbst mit einen reinen Gold-ETF ISIN CH0104136236, der seit 2017 ein Plus von 28,4 Prozent erreichte, scheinen die Wertefonds sehr schwach. Doch was ist nun der Vorteil am Wertefonds?

Friedrich und Weik Fonds – Ist der Wertefonds eine Anlage wert?
Der Aufbau des Friedrich und Weik Fonds
Der Aufbau und die Aufteilung in die Vermögensklassen vermittelt einen positiven Eindruck. So wird das Kapital in folgende fünf Kategorien aufgeteilt:
- Edelmetalle
- Minenaktien
- Aktien
- Real Assets
- Cash
Umso höher das Fondsvolumen wird, desto weiter will man den Begriff “Real Assets” ausdehnen und dabei in Diamanten bis Wald und Immobilien investieren. Mehr dazu auf der offiziellen Website. Was allerdings fehlt ist eine Angabe wie hoch das Fondsvolumen sein muss, damit man in das entsprechende Asset investiert. Sind die 27,1 Millionen bereits ausreichend für alle “Real Assets” oder reichen sie nur für wenige. Hier wäre eine genauere Aufschlüsselung vorteilhaft damit Anleger wissen worin sie genau investieren.
Das Aktienportfolio des Friedrich und Weik Fonds konzentriert sich neben Minenbetreibern auf konservative Branchen mit vielen Immobilienunternehmen und Rohstoffkonzernern wie K+S. Gleichzeitig setzt man aber in sehr geringen Maße auf High-Risk Small Caps, wie HIVE Blockchain oder schwach performende Unternehmen wie GK Software. Siehe Aktienliste. Hier stellt sich die Frage nach welchen Kritierien die genaue Aktienauswahl getroffen wird. Die Darstellung, dass man auf potenzielle Übernahmekandidaten setzt ist kaum aufschlussreich. Denn die Auswahl war bisher wirklich schlecht, was sich in der Performance der Wertefonds wiederspiegelte. Nicht umsonst hat man seit Auflage derart schlecht abgeschnitten. Kein Wunder, dass man den harmonisierten Verbraucherpreisindex als Benchmark zum Vergleich heranzieht. Doch nicht mal diesen konnte man schlagen. Dieser lag 2017 bei 1,7, 2018 bei 1,9 und 2019 bei 1,3 %.
Die Kosten des Wertefonds
Die Kosten sind für einen Fonds dieser Kategorie durchschnittlich hoch. Es werden folgende Abgaben fällig:
- Ausgabeaufschlag 3 % außer für die Anteilsklasse I 0 %.
- Verwaltungsgebühr pro Jahr 1,6 % und für I 1,0 %.
- Performancegebühr 7,5 % über Benchmark.
Wo sind die Werte im Fonds?
Man kann dem Friedrich und Weik Fonds aktuell beim besten Willen kaum etwas abgewinnen. Auch wenn die Vermögenssicherung und nicht die Gewinne im Vordergrund stehen, war die Leistung bisher einfach schlecht zu jeglichen Benchmarks. Das Konzept ging bisher nicht auf und es bleibt die Frage, ob sich die Strategie tatsächlich in Krisenzeiten bewähren kann. Vor allem die sehr eigenwillige Aktienauswahl wirft Fragen auf und es wundert, dass der Fonds selbst in Zeiten, wo Edelmetalle stark an Wert gewonnen haben immer noch keine nennenswerte Performance vorzuweisen hat. Wir würden uns von den von uns sehr geschätzten Autoren wünschen, dass sie den Fonds in eine klarere Richtung lenken und kein Wirr-Warr an Aktien mit jeglichen weiteren Assetklassen zusammenmischen, was im Vergleich im Fiasko endet. So sollte man sich genau überlegen ob man in den Wertefonds investieren will, den Kosten sind fonds-üblich sehr hoch. Dadurch wird das Vermögen bisher nicht gesichert, sondern dezimiert…
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Danke. Stimme in sehr vielen Belangen zu. Toller Artikel!!!