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Jeder Anleger kennt sie: Die Crashproheten. Einige davon haben in den letzten Jahren sogar eigene Fonds auflegen lassen um ihre Crash-orientierte Anlagestrategie den Kleinanleger zugänglich zu machen. Da wir nun in einer waschechten Crashsituation sind, zeigt sich welche Strategien tatsächlich funktionieren und wo nur große Sprüche geklopft werden. Die Crashfonds unterscheiden sich gewaltig untereinander, weshalb es nur logisch erscheint, dass sie sehr unterschiedlich auf die Situationen am Markt reagieren werden. Sind die Fonds schwachsinnig oder haben sie eine Daseinsberechtigung?
Die Benchmarks zum Vergleich
Da die Crashfonds häufig auf unterschiedlichste Instrumente zurückgreifen, ist es schwierig einen passenden Vergleichsindex zu finden. Manche setzen nicht nur auf Aktien und Anleihen, sondern zusätzlich auf Rohstoffe, Immobilien und auch Optionen. Doch es gibt einen Fonds der im Vergleich passend erscheint, nämlich der Arero Weltfonds. Seine Zusammenstellung umfasst Aktien, Anleihen und Rohstoffe und besticht mit niedrigen jährlichen Kosten von nur 0,5 %. Mehr zum Arero gibts hier.
- Die Performance des Arero ist beachtlich. Im drei Monatszeitraum zum Stichtag 17. März brach er um -14,5 % ein.
- Der DAX(Performance) zum Vergleich verlor im selben Zeitraum 34,5 %.
- Auch den MSCI World schlug man klar. Die darauf basierten ETFs verloren etwa 18,5 %.
Wie gehen stets vom Drei-Monatszeitraum aus. Dort wurden am Aktienmarkt Ende Dezember noch neue Hochs markiert und anschließend begann im Februar der Verfall. Deshalb ist dieser Zeitraum zum Vergleich sehr gut geeignet.

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Die Crashfonds im Crash. Wirklich geeignet?
Der Wertefonds WKN: A2AQ95
Im Anlagecheck 10 sind wir bereits auf den Friedrich und Weik Wertefonds eingegangen und haben vor allem an der Zusammenstellung gezweifelt. Die Crash-Performance lässt etwas zu wünschen übrig. Die Macher versprechen Vermögenssicherung, doch trotzdem verlor der Crashfonds 13,2 %. Zwar eine bessere Performance als der Arero, doch für mehr als die sechsfachen jährlichen Kosten und den sehr großen Versprechen könnten und werden die Anleger doch etwas enttäuscht sein. Die schwache Leistung liegt auch stark daran, dass der Fonds sich auch stark auf Gold fokussiert hat. Der Goldpreis wies aber bisher nur eine enttäuschende Performance auf.
Wertefonds Crashperformance: -13,6 %
Dirk Müller-Premium Fonds WKN: A111ZF
Der Fonds von Dirk Müller ist wohl den meisten Anleger bekannt. Als Mr. Dax ist er in der Branche sehr bekannt. Sein aufgelegter Fonds soll ebenfalls das Vermögen der Anleger schützen.
Siehe da das hat er in letzter Zeit sogar erfolgreich geschafft. Der Fonds von Dirk Müller stieg im selben Zeitraum sogar um 3,5 % während die Märkte einbrachen. Die Absicherungen durch Optionen funktionieren offensichtlich und man kann tatsächlich mit einer positiven Rendite prahlen. Bricht der Markt weiter ein, scheint der Fonds tatsächlich durch seinen Aufbau weiter davon profitieren zu können. In Crashzeiten funktioniert der Fonds also tatsächlich gut. In den Zeiten zuvor ist die permanente Absicherung nach unten allerdings teuer. Deshalb hatte er stets er in den letzten Jahren eher schlecht performt.
Dirk Müller-Premium Fonds Crashperformance: +3,5 %
Max Otte Vermögensbildungs Fonds WKN: A1J3AM
Völlig verschätzt hat sich offensichtlich Max Otte mit seinen Vermögensbildungs Fonds. In den Zeitraum verlor er gewaltige 21,6 %. Das ist ein höherer Verlust als der Arero und auch mehr als der MSCI World, obwohl dieser lediglich Aktien-basiert ist. Der Vermögensbildungsfonds hat bisher nur zusätzliches Vermögen dezimiert. Ein Grund dafür ist wohl, dass der Fonds sich stark auf mittelständische Unternehmen konzentriert die besonders stark in dem neuerlichen Crash unter die Räder gekommen sind.
Max Otte Vermögensbildungs Fonds Crashperformance: -21,6 %
Crashfonds Sinnhaftigkeit
Die drei oben genannten Fonds zielen alle auf das Ziel ab den Anleger in Crashsituationen möglichst gut vor Verlusten zu bewahren. Der Einzige welcher das wirklich geschafft hat, ist der Dirk Müller Premium-Fonds. Er hielt was er versprach. Er sicherte das Kapital im Crash. Doch blickt man auf die Langzeitperformance, schneiden die Fonds allesamt schlecht ab. Hinzu kommen die fondstypischen hohen Gebühren. Unterm Strich ist bei zwei der drei Spezial-Fonds die Rendite schon nicht rosig, weshalb sie völlig als Crashfonds versagen.
Der Dirk Müller Premium Fonds dagegen entwickelte sich zwar in der Crashzeit sehr positiv, jedoch in der Zeit davor außerordentlich schlecht im Gegensatz zu einen kostengünstigen MSCI World. Absicherung kostet eben, aber wenigstens funktioniert das Konstrukt.
Die Fonds bleiben also eine etwas fragwürdige Klasse für sich, dessen Sinnhaftigkeit sich selbst mitten im Crash nicht wirklich herauskristallisiert.
Der Verfasser hält keine genannten Anlageprodukte.
Man sollte fairerweise sagen, dass
1. ein 3-Monatszeitraum sehr kurz gewählt ist und
2. der Crash bzw. Bärenmarkt höchstwahrscheinlich noch länger andauert, vielleicht mehrere Jahre.
Am Ende könnten alle drei also wesentlich besser dastehen, insbesondere wenn man die drohenden Enteignungen, Inflation, platzende Immobilien- und Anleihenblasen etc. in den nächsten Jahren denkt.