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Vier Jahre ist es nun fast her als der chinesische Hausgerätehersteller Midea den deutschen Roboterhersteller KUKA übernahm und 95 Prozent der Aktien aufkaufte. Damals gab es einen großen Aufschrei der Bundesregierung, die Übernahme zu verhindern, damit kein Know-How verloren gehe. Aktuell sieht das Bild ein wenig anders aus. Das Unternehmen hat am aktuellen Marktumfeld wenige Chancen und die gebauten Roboter sind einfach zu teuer. Selbst Midea will sie nicht in den eigenen Produktionsstätten einsetzen. Die KUKA Aktie zeigt ebenso ein klares Bild. Der Umsatz ist rückläufig bis stagnierend. Das Management dagegen wurde nach und nach seit der Übernahme komplett ausgetauscht. Aussagen des chinesischen Konzerns haben sich zunehmend als falsch herausgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Große Worte, nichts dahinter
Midea hatte KUKA mit den Vorhaben übernommen, Haushaltsroboter ins Portfolio aufzunehmen und mittelfristig den Haushaltsbedarf jedes einzelnen mit Robotern auszustatten. Das Problem dabei ist: Die Roboter von KUKA sind viel zu teuer. Den Behörden und den Management des Roboterherstellers versprach man 2016, dass man wenig Daten an China weitergeben werde. Auch eine Beschäftigungssicherung, genauso wie Investitionen innerhalb Deutschlands, wurden vereinbart. Bei KUKA dachte man, die Übernahme könnte man als Sprungbrett in den chinesischen Markt nutzen. Doch das scheiterte und die Umsätze stiegen seit 2016 nur marginal an. Man warnt vor einen schwierigen Geschäft.
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Genauso sind die damaligen Versprechen kaum noch was wert, immerhin hat man bis nun 2020 nahezu das komplette Management ausgetauscht und plant ein KUKA-Werk in Asien um die Kosten zu drücken. Ende 2019 kam dazu, dass bereits Stellen innerhalb Deutschlands aufgrund einer Umstrukturierung stattfinden. Doch das eigentliche Vorhaben ist klar: Es geht nach China.

Robotik ist weiterhin ein wachsender Markt. KUKA wächst jedoch nicht mit und die KUKA Aktie fällt und fällt.
Industrieroboter für Privatkunden
Midea hatte das Vorhaben für Privatkunden Roboter zu produzieren. Das Problem dabei ist, dass die KUKA Roboter dafür viel zu teuer und für Industriekunden gedacht sind. Die großen Roboter sind Investitionsgüter, die bisher nur von der Industrie beachtet werden. Midea will nun Kleinere produzieren damit ihre Strategie aufgeht. Es scheint als findet langsam aber sicher der Technologie- und Standorttransfer nach China statt um den Plan zu verwirklichen. Im Endeffekt also genau das was man befürchtete, aber naheliegend war. Midea ist eben ein Anbieter von Produkten für den Haushalt und genau dort will man KUKA sehen, auch wenn aktuell noch Aufträge der Industrie abgearbeitet werden. Es wird eine gewaltige Umstrukturierung und es scheint als wäre die damalige Übernahme mit 4,6 Milliarden Euro sehr teuer gewesen, vor allem weil die Expansionspläne die damals versprochen wurden bei weitem nicht aufgingen. Die KUKA Aktie zeigt wie das Vertrauen nach und nach verspielt wird.
KUKA Aktie – Einschätzung des Verfassers:
KUKA Aktie auf Tiefgang
Aus aktueller Sicht kann man sagen, dass Midea KUKA im wahrsten Sinne des Wortes “schrottet”. Man baut den Konzern um und will komplett neue Geschäftsfelder erschließen, bei denen man noch nicht so wirklich weis, ob überhaupt ein Bedarf besteht. Deswegen schwebt mittelfristig ein sehr hohes Risiko mit KUKA Aktien mit. Es scheint Midea weis nicht so recht wohin mit den ehemaligen deutschen Robotik-Vorreiter. Das ist das Beispiel, wie eine Übernahme ein Unternehmen ins Chaos stürzen kann. Es bleibt abzuwarten ob die Umstrukturierung erfolgreich sein wird. Aktuell scheint es jedoch nicht so…
Der Verfasser hält keine genannten Anlageprodukte.