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  • Deutsches Startup Philion ging  2017/2018 an den Start an der Börse.
  • Die Philion Aktie brach seitdem um über 65 % ein.
  • Fragwürdiges Geschäftsmodell in einem allgemein gesättigten bzw. schrumpfenden Markt.
  • Mit René Schuster einen bekannten CEO in der Branche, der ehemalige bei der Telefonica und Vodafone mitwirkte.
  • Große Sprüche, wie Umsatzverzehnfachung bei einer EBIT-Marge von 5 % sei möglich, machen die Runde.
  • 45 Millionen Umsatz in 2019 und Verlust von 2,3 Millionen Euro bei einer Marktkapitalisierung von rund 5 Millionen Euro.

 

Philion Geschäftsmodell

Zu allerest sei daraufhingewiesen, dass der Vorstand von Philion lange Erfahrungen im Mobilfunktgeschäft vorweisen können. Sei es bei der Telefonica oder bei Debitel. Der Vorstand ist eine Gruppe als Veteranen der Branche. Mit Übernahmen und eigenen Ideen wollen sie den dritten großen unabhänigen Mobilfunkanbieter neben Freenet und 1&1 aufbauen, der auf mehrere hundert Millionen Umsatz kommen soll.

Das Ganze will man damit erreichen, dass man einen Omni-Channel-Vertrieb aufbaut. Das heißt Online und stationären Handel(bis zu deutschlandweit 300 Läden) Hand in Hand umsetzt. Deswegen hat man bereits Konzerne übernommen, die den ein oder anderen bereits ein Begriff sein sollte. Dazu zählen sparhandy, handyflash und Handystar. Insgesamt weist man immer wieder darauf hin, dass sich der Markt in einer Konsolidierungsphase befindet und man als kleiner Player am Markt deutlich schneller reagieren kann als die großen Mitbewerber. Zur Investorenpräsentation von Philion.

Der Mobilfunkdienstleistungsmarkt ist für viele Marktteilnehmer sehr unattraktiv geworden.

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Der Mobilfunkdienstleistungsmarkt ist für viele Marktteilnehmer sehr unattraktiv geworden.

 

 

Fragwürdiges Geschäft

Das ganze Geschäft basiert darauf, den Online und Offlinehandel gut zu verbinden. Kunden sollen offline in die Läden gehen können und mit einem Touchscreen bestellen können, so dass das Gerät am nächsten Tag bei ihnen ist. Effizienter Elektronikshop mit durch die Onlineverbindung unerschöpfliche Auswahl ist das Motto.

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Doch ist das das Prinzip welches in Zukunft tatsächlich funktionieren wird? Die Konkurrenz ist riesig der Märkt wächst schon längere Zeit nicht mehr. Möglicherweise wird der 5G Ausbau eine kurzfristige Änderung herbeiführen. Durch kluge Zukäufe oder Ladeneröffnungen wird man zwar den Umsatz steigern können, allerdings fehlt es meiner Ansicht nach an relevanten Abgrenzungen zu den Mitbewerbern, die ebenfalls auf stationären und gleichzeitig Online-Vertrieb setzen. Hier einen enormen Vorteil von Philion auszumachen fällt schwer, was aber nicht heißt, dass weiteres Wachstum ausgeschlossen ist. Dass es dem Konzern aber nicht all zu leicht fällt zeigte das Jahr 2019 und die Philion Aktie zeigt mit ihrer schwachen Entwicklung, dass die Erwartungen der Marktteilnehmer wohl nicht all zu hoch sind.

Philion Aktie – Einschätzung des Verfassers:

    

Unattraktive Margen

Wie der Konzern zukünftig die 5 % Marge erreichen und sich gegen die Wettbewerbsgiganten nachhaltig durchsetzen will bleibt fraglich. Bisher sieht die Lage nicht all zu positiv aus und es scheint, auch im Management sieht die Lage etwas unterschiedlich aus. Frank Demmler, der nur ein halbes Jahr im Vorstand von Philion war verlies das Unternehmen Mitte 2019 und verkaufte alle Anteile in Millionenhöhe. Genaue Angaben über die Gründe fehlen.

Insgesamt kann die Idee mit intelligenten Zukäufen natürlich funktionieren, aber deratig schnelles Wachstum wie manch einer verlautbart, scheint in absehbarer Zeit kaum umzusetzen zu sein. Trotzdem sollte man den Konzern beobachten, ob die sogenannte “Omni-Channel-Strategie” mittelfristig mehr Benefit bringt, als bisher zu erkennen ist.

 

Der Verfasser hält keine genannten Anlageprodukte.

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