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Die Pandemie hat nahezu alle Länder der Welt kalt erwischt. Viele Staaten reagieren darauf mit Hilfsprogrammen mit gigantischen Volumen. Auch die Notenbanken tragen ihren Teil dazu bei und schießen mehr und mehr Geld in die Märkte. Egal ob man von der amerikanischen oder europäischen Notenbank redet, die Summen, die aktuell an Geld gedruckt werden sind historisch beispiellos und markieren immer neue Rekorde. Das Ergebnis ist die Explosion der Geldmenge in der Coronakrise und den daraus folgenden potentiellen Schäden. Im Folgenden Artikel dazu die genaueren Zahlen und die Hintergründe.
Was bedeutet “Geldmenge”
Als erstes kurz die Definition des Begriffs Geldmenge. Sie bezeichnet den kompletten Geldbestand, welcher sich im Besitz außerhalb des Banksektors, befindet. Zudem sind die Einlagen von Unternehmen und Privatpersonen bei Banken in der Geldmenge enthalten.
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Jede Notenbank kontrolliert die Geldmenge und versucht sie zu gezielt zu steuern. Seit Jahren kennt die Menge nur einen Weg: Nach oben. Das ist erst einmal nichts schlechtes, doch seit der Krise sprang die Geldmenge exorbitant nach oben.

Mehr und mehr Geld kommt in Umlauf. Ohne Nebenwirkungen? Sicher nicht.
Die Entwicklung
Folgende Tabelle gibt einen Aufschluss über die Explosion der Geldmenge in der Coronakrise. Für Fachspezialisten sei gesagt, dass es sich bei der europäischen Geldmenge um M1 bis M3 handelt, bei der USA um M1 und M2. Die genauen Definitionen gibt es hier. Angaben in Billionen US Dollar bei den USA bzw. Euro in Europa.
Zeitpunkt | USA in Bio. USD | Europa in Bio. € |
Juni 2020 | 18,16 | 13,88 |
Januar 2020 | 15,04 | 12,20 |
Juni 2019 | 14,78 | 12,11 |
Januar 2019 | 14,43 | 11,84 |
Juni 2018 | 14,15 | 11,42 |
Januar 2018 | 13,85 | 11,31 |
Anstieg gerechtfertigt?
Manch einer wundert sich seit etlicher Zeit, dass die Aktienmärkte mitten in der Krise bereits zu neuen Höhen gefunden haben. Ist das tatsächlich verwunderlich, wenn die Geldmenge derart unverhältnismäßig viel Geld in die Märkte gepumpt wurde? Geld floss mitunter offensichtlich auch an die Aktienmärkte, was für neue Anstiege sorgte. Die Kreditvergabe wurde bereits angeregt und einige Unternehmen können bereits optimistisch auf die Zukunft blicken. Die schlimmste und gleichzeitig kürzeste Krise aller Zeiten? Möglicherweise… In Anbetracht der aktuellen Erholung wohl keine abwegige Behauptung.
Inflation Fehlanzeige
Aus aktueller Sicht scheint die Inflation trotz der Explosion der Geldmenge noch kein Problem darzustellen. Die Rate bewegt sich weiter auf niedrigen Niveau. Doch das ist lediglich die Sichtweise aus der Krise heraus. Interessant wird es vor allem nach der Krise werden und wie viel Geld bis dahin gedruckt wurde. Die Explosion der Geldmenge in der Coronakrise wird jedoch mit Sicherheit Nebenwirkungen haben. Welche das genau sind wird sich erst noch zeigen.