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Das größte Problem des Immobilienmarktes ist es seit jeher, dass er unglaublich illiquide ist. Privatpersonen müssen beträchtliche Summen an Geld aufwenden um eine Immobilie zu erwerben. Um sie anschließend wieder zu verkaufen bedarf es einem hohen zeitlichen Aufwand und gleichzeitig hohen Kosten. Zusätzlich ist eine Risikostreuung über mehrere Immobilien nur mit hohen Kapitalaufwand realisierbar. Diese Umstände bringen Start-Ups wie Bloxxter dazu, Ideen zu entwerfen wie das umgangen werden kann. Ein Versprechen dabei das Risiko zu minimieren und die Rendite zu maximieren. Doch funktioniert es auch so gut wie es sich anhört?

 

Neuer Trend: Tokenisierung von Assets

Bloxxter geht das Problem am Immobilienmarkt so an, dass man Immobilien “tokenisiert”, was nichts anderes heißt als die Immobilie(n) in 500 €-Einheiten stückelt und diese Einheiten ein Eigentum verbriefen. Dabei wird beispielsweise eine Immobilie für 1.000.000 € in 2.000 500 €-Einheiten unterteilt, die dann wiederum von Personen erworben werden können. Das hat den Vorteil, dass man nicht auf eine einzige vermiete Wohnung angewiesen ist und ein Mietausfall durch die anderen kompensiert werden kann. Andererseits kann das die Rendite schmälern. Bei Bloxxter heißen diese Einheiten BLX01.

Bloxxter für Immobilienbeteiligungen eine gute Idee?

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Bloxxter für Immobilienbeteiligungen eine gute Idee?

 

Aktuelles Projekt Leipzig

Bloxxter bietet aktuell in seinen ersten und einzigen Projekt eine Beteiligung in ein städtisches Kaufhaus und das Reclam-Carrée Leipzig als Kombiinvest an. Dazu gibt es folgende Punkte:

  • Man bietet eine garantierte Verzinsung von 3 %.
  • Vermietungsstand von 95,2 % und 98,6 %.

  • Mietsteigerungspotential von 4,6 % und 17,7 %.

Insgesamt ist die Rendite also nicht außergewöhnlich hoch, doch Vermietungsstand sollte für eine gewisse Sicherheit sorgen.

 

Bloxxter – das verlagerte Risiko

Die Tokenisierung von Großimmobilien wird eine immer größere Rolle spielen...

Die Tokenisierung von Großimmobilien wird eine immer größere Rolle spielen…

Leider gibt es auch bei Bloxxter ein Risiko welches von den Ausfall von Einzelmieten zu der Zahlungsunfähigkeit des Konzerns SNK Vermögensverwaltung GmbH & Co. KGv verlagert ist. So besteht ein Risiko eines Total oder Teilausfalls des Investments. Dass man im Zeitraum 05.09. – 30.09.19 einen Verlust von 6.353,43 € gemacht hat, beträgt ebenso nicht zur Vertrauenswürdigkeit bei. Nachzulesen ist das im Wertpapierprospekt, siehe hier. Das Nettofinanzvermögen beträgt lediglich 18.646,57 €. Diese etwas geringen Rücklagen sprechen für keine große Sicherheit.

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Ein weiteres Problem ist, dass die Token als nachrangige Schuldverschreibungen behandelt werden. Im Falle einer Insolvenz ist der Anleger der Verlierer.

Konzept hui – Risiko/Chance pfui

Die Tokenisierung im Immobilienmarkt ist eine tolle Chance um den Immobilienmarkt für Privatanleger zugänglicher zu machen. Problem ist das aktuelle Risiko/Chancenprofil bei Bloxxter. 3 % Verzinsung bei einem quasi nachrangigen Darlehen für ein finanzschwaches Unternehmen sind schlichtweg zu wenig, auch wenn der hohe Vermietungsstand eine gewisse Sicherheit bietet. Wird der Konzern größer, mit mehr Projekten und höheren Finanzmitteln, kann dieses Konzept eine spannende Alternative zu REITs oder zur Eigentumsimmobilie werden. Aktuell braucht es Early Adopter, die den Konzept eine Chance geben, aber sich ebenso den hohen Risiko, vor allem im aktuellen Krisenumfeld, bewusst sind.

 

 

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