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Der Citigroup Analyst Itay Michaelis zieht mit einer ungewöhnlichen Analyse zur GM Aktie viel Aufmerksamkeit auf sich. Sein Urteil: Die GM Aktie könnte sich verdreifachen. Bisher hat sich GM seit der Krise relativ gut erholt und befindet sich nahe dem Vorkrisenniveau. Doch vor kurzem hatte man noch mit vielen kritischen Stimmen zu kämpfen, denn man beteiligte sich mit 2 Milliarden Dollar an Nikola, dem Elektro bzw. Wasserstoffpionier, welcher aktuell in große Schwierigkeiten geriet. Falsche Aussagen und ein Gründer, der das Unternehmen verlässt haben den Konzern innerhalb von ein paar Monaten über 70 % seines Werts einbüßen lassen. GM hat also ein unglaublich schlechtes Investment gemacht, doch welche Gründe gibt es für eine potentielle Verdreifachung?
Inhaltsverzeichnis
Hoffnung laut Citigroup
Der offensichtlichste Grund soll die Elektrifizierung sein. Hierbei ist GM laut dem Analysten gut aufgestellt und hat in den letzten Jahren intensiv investiert. Das Nikola Investment scheint allerdings keine gute Entscheidung gewesen zu sein. Als weiterer Aspekt spielt die Erholung des Automarkts eine wichtige Rolle. Hier besteht nach der Krise ein deutlicher Aufholbedarf, was man auch an den anderen Automobilanbietern sieht. Vor allem die Entwicklung in Asien und China geben Grund zur Hoffnung.
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Im dritten Quartal sahnte GM ordentlich ab. Der Nettogewinn ist mehr wie 100 % auf 4,95 Milliarden Dollar gestiegen. Großes Potential sieht Michaelis in den Plänen von GM zum autonomen Fahren. So begründet er ein Kursziel von über 100 USD. (Aktuell ca. 37 USD)

Chevrolet ist eine Marke von GM, die zunehmend auf Elektromobilität ausgerichtet wird.
Aktuelle Bewertung
Derzeit ist GM mit rund 47 Mrd. USD relativ günstig bewertet, wenn man die Gewinnentwicklung beachtet. Dadurch könnte sich ein KGV von unter 10 ergeben. Das Nikolainvestment könnte sich allerdings einmalig stark negativ auf den ausgewiesenen Gewinn auswirken. Denn die zwei Milliarden investierten Dollar sind nur noch ein Bruchteil wert. Unwahrscheinlich erscheint die angepeilte Verdreifachung von Michaelis, wenn man die Peer Group zum Vergleich heranzieht. Ein KGV von um die 10 ist völlig normal und entspricht keiner Unterbewertung. Es müssten schon gewaltige Wachstumsfantasien am Markt die Runde machen.
Wettlauf mit der Konkurrenz
Etwas unverständlich erscheint, warum genau General Motors in der E-Mobilität überdurchschnittlichen Erfolg erzielen soll. Zwar hat man mit Chevrolet einige bereits erfolgreiche Elektroautos im Programm, doch das Problem bei den neuen Art von Fahrzeugen liegt wo anders: Beim Energiespeicher. Zwar produziert man z. B. in Brownstown eigene Batterien, doch große Freudensprünge verursachten sie noch kaum. Man ist bestenfalls gleichauf mit der Konkurrenz, wenn man auf die aktuelle Produktpallette blickt. Deshalb profitierte auch die GM Aktie nicht großartig stark davon.
Doch warum Michaelis derartig viel Potential darin sieht, scheint klar, wenn man sich die Summen ansiehst, welche GM bereits in die Batterieentwicklung gesteckt hat. Denn neben der Produktionsstätte in Brownstown unterhält man auch das größte Batterie Entwicklungslabor in den USA, bzw. Michigan. Falls dort tatsächlich neue innovative Ansätze entstehen könnte es GM auf die Sprünge helfen. Ein weiterer Aspekt ist das autonome Fahren. Hier hat GM hat als erstes die Zulassung erhalten 180 Testfahrzeuge auf Basis des Chevrolet Bolt in San Francisco ohne Fahrer auf der Straße fahren zu lassen. Wie gut das funktionieren wird, ist allerdings noch nicht bekannt. Es zeigt jedoch, dass man in diesem Feld ebenso nicht schläft. Doch immer mehr Konkurrenten, vor allem aus China, erblicken das Tageslicht.
Zukunftstechnik im Blick
Michaelis Analyse mag einleuchtend klingen, wenn man sich das Engagement von GM in den Zukunftsbereichen ansiehst. Enorme Erfolge fehlen allerdings bisher und es bleibt abzuwarten ob sich GM in den Feldern tatsächlich als Führer positionieren kann. Die Zulassung für Tests in San Francisco und das größte Batterie Entwicklungslabor stimmen positiv. Schafft man hier einen monetären Vorteil zu erzielen, wird die GM Aktie wohl deutlich davon profitieren und überhalb des branchenüblichen KGVs notieren.
Der Verfasser hält keine genannten Anlageprodukte.