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Ein neuer Lockdown in Deutschland steht scheinbar unmittelbar bevor. Während im Frühjahr die Angst davor die Börse in einen Crash führte, fällt die aktuelle Reaktion im Verhältnis dazu noch relativ verhalten aus. Doch wer im Frühjahr sich Aktien ins Depot legte, hat in den darauffolgenden Monaten meist von hoher Rendite profitiert. Wird es also ein neues Glück an der Börse falls ein erneuter Crash einsetzt und welche Branchen sind betroffen? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn die Konzerne, die bereits jetzt an der Existenzgrenze leben, würden mit einem neuen Lockdown in eine gefährliche Enge gedrängt…
Gefährdete Branchen
Ein neuer Lockdown würde vor allem für die Branchen gefährlich sein, die ohnehin bereits im Frühjahr verloren hatten. Doch die Verlierer von gestern sind ebenso die Verlierer von Morgen. Ernsthaft gefährdet sind Tourismus, Messe und Eventunternehmen wie TUI und CTS Eventim, welche ihr Geschäft erneut komplett einstellen müssen. Gleiches gilt für die Luftfahrtbranche inklusiv MTU und Airbus. Unbeliebt sind ebenso Immobilienkonzerne, welche auch Hotelassets im Portfolio haben.
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Diese Unternehmen wird ein neuer Lockdown massiv schädigen und auch die allgemeine Konjunktur schädigen. Laut der IHK Stuttgart hat jedes vierte Unternehmen aufgrund der Coronakrise Umsatzeinbußen von mehr als fünfzig Prozent hinnehmen müssen. Der Mittelstand wird demzufolge weiter geschädigt werden. Ungewiss ist auch wie es der Automobilbranche und der daran verankerten riesigen Zuliefererbranche ergehen wird. Im ersten Lockdown bzw. Coronaphase haben sie sogar ihre Produktionen weitestgehend stillgelegt. Das geschah meist aufgrund der ausbleibenden Lieferungen aus China, die aktuell keine Probleme verursachen sollten. Ob die Mehrwertsteuersenkung bis 2021 ausreichen wird um die Nachfrage stabil zu halten ist unklar.

Das Virus hat die Welt weiterhin im Griff.
Gewinner Branchen
Bei den Gewinner Branchen wird wohl zuerst an den Online Handel gedacht. Doch davon profitierten ebenso nur einzelne Konzerne, wie Amazon und die deutsche Post. Im gesamten gab es laut der IHK Stuttgart sogar einen Umsatzeinbruch im Onlineboom. Gewinner waren dagegen Biotech und Medizinunternehmen. Abseits von Deutschland haben auch die Chiphersteller und Cloudanbieter aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage massiv an Schwung gewonnen. Dass sich diese Entwicklung fortsetzt scheint zwar klar, doch werden viele Unternehmen nun bereits mit neuer Serverarchitektur versorgt sein.
Neuer Lockdown lokal statt global
Während Deutschland und große Teile von Europa mit einem neuen Lockdown liebäugelt wird der Umgang mit der Pandemie anderswo nun deutlich sensibler angegangen. In den USA gibt es weiterhin, im Gegensatz zum Frühling, keine abgeriegelten Gebiete mehr. Doch in Europa scheint sich die Lage noch stärker als im Frühjahr zuzuspitzen und mit einem Impfstoff ist erst Anfang 2021 zu errechnen. Bis dahin werden sich die Auswirkungen wohl noch verstärken. Wer sich richtig positioniert wird mittelfristig wohl eine überdurchschnittliche Performance für sein Depot erzielen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu keinen derartig starken Crash wie im Frühling kommt, scheint hoch, denn China ergeht es (offiziell) gut und die Lieferketten sollten dieses Mal kein Problem darstellen. Die Regeln sind gleich, doch die Umstände völlig anders…