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  • CD Projekt Red will sich neu ausrichten.
  • Die CD Projekt Aktie stürzt im Zuge dessen auf ein Mehrjahrestief ab.
  • Der übernimmt einen Online-Gaming-Spezialisten.
  • Ein Mobile-Geschäft und Online-Gaming Segment soll aufgebaut werden.
  • Lange Durststrecke bis zu neuen Titeln.
  • Erste AAA-Produktionen sollen erst 2022 beginnen.

 

Der Fall des Branchenlieblings

CD Projekt Red war in der Branche lange Zeit für seine Titeln enorm beliebt. Das änderte sich Ende 2020 als man das Spiel Cyberpunk 2077 unfertig auf den Markt brachte und einen regelrechten Skandal auslöste. Nun, rund 4 Monate später, schien sich die Lage langsam aufzuhellen, doch es kam anders. Man retournierte die Pläne für einen Multiplayer von Cyberpunk 2077 und gab an sich komplett neu auszurichten. Den Anlegern schien das weniger gut zu gefallen, die CD Projekt Aktie stürzte weiter ein…

Gaming wird laufend populärer.

Gaming wird laufend populärer. Auch CDPR profitiert eigentlich davon…

Ein langer Atemzug

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Der Grund dafür ist wohl, die komplette Anpassung des Geschäftsmodells, die Aktionäre skeptisch stimmt. Das Geschäftsmodell von CDPR basierte bisher hauptsächlich auf Singleplayer-Titel, die ihresgleichen suchen. Dass das funktioniert, hatte man mit Cyberpunk 2077 eindrucksvoll bewiesen. Nie hatte sich ein Spiel besser verkauft. Die anschließend auftretenden Probleme hätten vermieden werden können. Die Konsequenzen, die aus dem Debakel gezogen werden, sind vielleicht größer als sie hätten sein müssen. Es zeigt jedoch, wie stark man unter Druck steht zu liefern.

Man will weiter den Fokus auf Singleplayer-Titel legen, doch das Geschäft mit Mobile- und Multiplayerablegern erweitern. Um das, vor allem im Multiplayer Segment zu schaffen, hat man Digital Scapes übernommen. Um den Wandel zu schaffen, ist das nur der nächste logische Schritt. CDPR ist finanziell kerngesund und trotz aller Meldungen und Probleme war Cyberpunk 2077 ein finanzieller Erfolg, welcher den Konzern Luft für neue Möglichkeiten verschafft.

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Trotzdem gab man an, dass man erst 2022 mit der nächsten Triple A-Produktion beginnen wird. Vorher steht erst einmal ein Witcher-Mobile-Game und das Fixing von Cyberpunk 2077 auf der Liste. Das heißt, dass die nächsten Jahre durch kleinere Titel und Cyberpunk 2077 getragen werden müssen, was viele Anleger offensichtlich sauer aufstößt.

 

Bewertung ungleich Risiken

Das Cyberpunk 2077 Desaster zieht einen Rattenschwanz nach sich. Einerseits hat man viele (auch höher positionierte) Mitarbeiter verloren, andererseits stehen auch Schadensersatzklagen von Großanlegern im Raum. Wie groß der potentielle Schaden ist, ist bisher nicht abschätzbar. Das Risiko ist jedoch überschaubar, wenn man dieses ins Verhältnis vom trotzdem gigantischen Erfolg von Cyberpunk setzt.

Analysten erwarten, laut der FactSet Datenbank, für das Gesamtjahr 2020 einen Gewinn von stolzen 268 Millionen Euro, worin bereits jegliche Rückgaben inkludiert sind. 2021 wird jedoch deutlich schlechter verlaufen. Man erwartet rund 200 Millionen Euro. Entsprechend einem Kurs von aktuell 41 € je CD Projekt Aktie entspricht das einem KGV von rund 26 für das Jahr 2021. Dieser Wert ist in der Peer Group verhältnismäßig sehr niedrig.

Zu begründen ist das lediglich damit, dass die Erlöse durch Cyberpunk stärker wie erwartet einbrechen werden. Die Analystenerwartungen für 2021 werden wohl schwierig zu erreichen sein, doch selbst falls das Ergebnis deutlich (20-30 %) darunter liegt, ist man hinsichtlich der Konkurrenz immer noch günstig bewertet. Der zweite Grund liegt darin, dass auch 2022 und 2023 nicht einfacher werden. Es bleibt die Frage, was man in diesen Jahren bieten kann um Umsätze zu generieren. Kein Wunder also, dass man auch auf die regelmäßigere, schnellere Produktion auf der neuesten Präsentation eingeht.

 

CD Projekt Aktie – Einschätzung des Verfassers:

    

 

Rückenwind in der Krise

CD Projekt steckt in der Krise und richtet sich neu aus. Ein Glück für die Branche ist aktuell die Pandemiesituation, die die Branche in neue Ebenen trägt. Das sorgt weiterhin für zusätzlichen Cashflow über die eigenen Spiele und die hauseigene GOG-Plattform. Auch das Witcher-Franchise könnte mit einem ertragreichen Multiplayer erweitert werden. Hierzu ist die Übernahme von den Multiplayer-Spezialisten Digital Scaps durchaus sinnvoll. Doch das ist alles Zukunftsmusik. Anleger müssen sich nun erst einmal Jahre auf eine Durststrecke einstellen. Eine Durststrecke, die offenbar viele nicht bereit sind mitzugehen. Für langatmige Anleger könnte diese Niveaus des Unternehmens große Chancen bieten.

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Der Verfasser hält genannte Anlageprodukte.

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