Anzeige
Frank Thelen ist in Deutschland vor allem durch die Sendung “Die Höhle der Löwen” bekannt geworden. Durch Start-Up Investitionen hat er sich ein Vermögen aufgebaut. Sein nächster Coup ist ein eigener Fonds. Frank Thelens Fonds zielt in erster Linie auf Tech-Investments ab, die laut seiner Aussage das Potential für eine Vervielfachung haben. Dabei stehen die üblichen Buzzwords der Szene im Fokus: Künstliche Intelligenz, Cloudspeicher, Quantenrechner, Blockchain, usw. Nichts was jemanden der sich mit der Szene beschäftigt neu erscheinen dürfte. Doch was kann der sogenannte 10xDNA Fonds besser als andere oder ist Frank Thelens Fonds nur ein üblicher Fonds der in der Techszene durch die schiere Masse an Möglichkeiten untergeht?
Inhaltsverzeichnis
10xDNA Fonds – 10 mal so gut?
Der 10xDNA Slogan bildet den Grundbaustein für die Werbeaussagen. 10 mal so innovativ, 10 mal so grün und 10 mal günstig sollen die Produkte sein, die von Unternehmen stammen in die man investiert. Wer allerdings glaubt, dass man mit Frank Thelens Fonds auch an seine erfolgreichen Start-Up Investitionen beteiligt wird liegt falsch, es geht lediglich um Investitionen in börsennotierte Unternehmen. Frank Thelen scheint selbst jedenfalls von seinen Ansätzen überzeugt zu sein. Er wirbt mit folgender Aussage:
„Die 10xDNA-Fonds bieten Anlegern die Möglichkeit, am disruptiven Wandel durch Technologien teilzuhaben. Ich bin von dem Konzept so überzeugt, dass ich 50% meines liquiden Vermögens in die 10xDNA-Fonds investieren werde.“

Anzeige
Blockchain, Quantencomputer und Co. sollen die Investments von Frank Thelens Fonds bestimmen.
Aufbau und Kostenstruktur
Bei dem Fonds handelt es sich um einen aktiv gemanagten Fonds, der verhältnismäßig günstig ist. Die Staffelung gestaltet sich folgendermaßen:
- Beliebige Anlagesumme: 1,8 % p. a.
- Ab 100.000 €: 1,6 % p. a.
- Ab 1.000.000 €: 1,39 % p. a.
Im Verhältnis zu anderen aktiven Fonds erscheint das günstig, sind doch Kosten von 3-4 % p. a. eher der Standard. Das Konstrukt soll zudem rund 30 Positionen beinhalten. Welche Positionen das schlussendlich sein werden, ist aber noch nicht so offensichtlich und es gilt auf den ersten Geschäftsbericht zu warten. Lediglich zu einigen Top-Positionen hat sich Thelen geäußert und diese sollen u. a. Palantir, Tesla und Coinbase sein. Namen die alles andere als Leichtgewichte der Branche sind und ihre größte Wachstumsstory wohl bereits hinter sich haben. Eine Vervielfachung sehen die meisten Analysten bei den Titeln nicht. Auch braucht es kein “Expertenteam” um solche Titeln zu entdecken.
Die Konkurrenz
Dass die Techbranche auch in Zukunft die wichtigste Branche überhaupt sein wird, daran zweifelt niemand. Deswegen gibt es hunderte von aktiven und passiven Fonds, die sich genau auf das spezialisieren, worauf es auch Frank Thelens Fonds abgesehen hat. Bekanntestes Beispiel ist dafür der ARK Innovation ETF von Cathie Wood. Das ETF-Konstrukt hat allerdings den Vorteil, dass es mit 0,75 % p. a. an Kosten noch einmal deutlich günstiger ist als der 10xDNA Fonds. Zudem scheinen auch die Positionen und Ansichten sehr ähnlich zu sein. Beide zielen ab die “Gamechanger” der Techbranche zu finden.
Der Erfolg gibt Cathie Wood und ihren Team recht, der ETF legte in den letzten Jahren um mehr als das Doppelte zu. Aktuell gibt es jedoch einen Performanceeinbruch aufgrund der Unsicherheiten bei den chinesischen Techies. Einen Grund warum man Frank Thelens Fonds aber dem ARK Innovation ETF vorziehen sollte ist kaum zu finden.
Frank Thelens Fonds und die Bekanntheit
Würde dieser Fonds von einer in Deutschland unbekannten Persönlichkeit aufgelegt werden, würde sich wohl kaum jemand dafür interessieren. Durch die Bekanntheit von Frank Thelen schreiben jedoch jegliche Medien von der Auflage des 10xDNA Fonds. Ein Alleinstellungsmerkmal ist nicht ersichtlich. Weder besondere Analysen-Systeme, noch besonders günstig oder die Möglichkeit in kleine Startups zu investieren, machen den aktiven Fonds unattraktiv für versierte Anleger. Hinzu kommt die angepeilte Größe von nur 30 Positionen, was das “Nachbauen” für Anleger umso einfacher macht ohne die Kosten für das Management zu bezahlen.
Grundsätzlich wird der Fonds also vor allem einen Anklang bei Fans von Frank Thelen finden. Es ist schade, dass man es verpasst eine Möglichkeit zu schaffen die vielversprechenden Start-Ups von Thelen, wie Lilium, investierbar zu machen. So bleibt es nur ein aktiver Fonds der in seinem Bereich nichts besonderes ist und man abwarten muss, ob man tatsächlich einen Mehrwert für Anleger schaffen kann.
Der Verfasser hält genannte Anlageprodukte.