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Der Klimawandel steht branchenübergreifend im Fokus. Das gilt auch für die Finanzbranche. Investoren legen zunehmend Wert auf die Nachhaltigkeit und die Ökologie der Unternehmen in die ihr Kapital fließt. Ein entsprechendes Aufflammen von Fonds, die sich genau darauf spezialisieren ist die logische Folge. So auch der Ökoworld Klima Fonds, der von der Ökoworld-Gruppe aufgelegt wurde. Die Performance zieht die Blicke auf sich und deshalb wird es Zeit sich den aktiv gemanagten Fonds genauer anzusehen. Ein Ökoworld Klima Test im Folgenden.

 

Der Ansatz und Anspruch

Die Namensgebung spricht bereits eine deutliche Sprache. Nach eigener Aussage wird investiert in Unternehmen die die wirtschaftlichen Gewinner der zukünftig zu erwartenden Entwicklungen zum Klimaschutz sein werden. Dies sollen vor allem Unternehmen sein, die Produkte, Technologien und Dienstleistungen anbieten, die zur Behebung der Ursachen des Treibhauseffekts beitragen. Ausgeschlossen sollen Unternehmen werden, die keine nachhaltigen Lösungen anbieten und die daher zur Vergrößerung der klimatischen Probleme beitragen.

Der Ökoworld Klima Fonds ist leider nicht ganz so grün wie der Name wirkt.

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Der Ökoworld Klima Fonds ist leider nicht ganz so grün wie der Name wirkt.

Die Definition mag sich klimatechnisch toll anhören, kann aber sehr weitläufig ausgelegt werden. Sind doch die Ölkonzerne diejenigen, die aktuell mitunter den größten CO2-Ausstoß mit verursachen auch diejenigen, die bereits erneuerbare Energien aufbauen. Der Anteil ist zwar klein, aber dadurch würden sich die Unternehmen für ein Investment des Ökoworld Fonds nicht disqualifizieren. Die größten  zehn Positionen sind zum Teil (zum Stand Anfang September 2021) auch alles andere als “Klimavorbilder”:

  • LKQ Corp. 2,24% – Ein Automobilzulieferer primär für Elektrofahrzeuge.
  • Waste Management Inc. 1,68% – Unternehmen der Abfallwirtschaft.
  • Sartorius Stedim Biotech S.A. 1,59% – Pharmazulieferer.
  • Perficient Inc. 1,59% – Beratungsunternehmen.
  • Chipotle Mexican Grill Inc. 1,38% – Restaurantkette.
  • Monolithic Power Systems Inc. 1,38% – Hersteller von Elektroniklösungen und Dienstleister.
  • NVIDIA Corporation 1,37% – Hersteller von Computerchips und KI-Lösungen.
  • Zscaler Inc. 1,36% – IT-Sicherheitsunternehmen.
  • CSX Corporation 1,36% – Eisenbahnunternehmen.
  • Xylem Inc. 1,35% – Hersteller von Anlagen zur Wasseraufbereitung.
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Die größten Positionen sind zwar größtenteils grün angehaucht, haben aber eine klare konsistente Linie findet man nicht.

Die Performance

Bei jeden Ökoworld Klima Test steht natürlich Performance im Vordergrund. Da der Ökoworld Fonds weltweit investiert und zudem 44 % der Investitionssumme in den USA liegt, sollte ein Benchmark mit dem MSCI World gezogen werden. Seit der Auflage des Ökoworld Fonds kann er diesen tatsächlich beachtlich übertreffen:

Mit 166 % Zuwachs gegenüber 101 % des MSCI World zauberte der Fonds vor allem in den letzten Jahren den Anlegern ein Lächeln aufs Gesicht. Der Vorteil gegenüber den MSCI World lag allerdings vor allem an der glücklichen Auswahl von Unternehmen, die von der Pandemie wenig betroffen waren. In den Vorjahren zeigte sich, dass man aufgrund des hohen USA-Bias sehr ähnlich zum MSCI World performt, aber einen signifikanten Nachteil mit sich bringt…

 

Klimaschutz kostet!

In einem Ökoworld Klima Test müssen in jeden Fall die Kosten eine Rolle spielen. Scheinbar weiß man auch bei Ökoworld, dass es Klimaschutz nicht umsonst gibt. Die Kosten setzen sich aus den folgenden Punkten zusammen:

  • Jährliche Gesamtkostenquote von 2,35 %.
  • Ausgabeaufschlag 5,00 %.
  • Performancegebühr von 10 % der Wertsteigerung.

Hier liegt der negative Aspekt beim Ökoworld Klima Fonds. Eine moderate Gesamtkostenquote trifft auf eine hohe Performancegebühr, die den Anlegern massiv an Rendite kostet. So schmälert sich der Abstand zum MSCI World signifikant. ETFs auf den Index kosten lediglich zwischen 0,2 % und 0,4 % jährlich ohne zusätzliche weitere Kosten.

 

Resümee

Der Ökoworld Klima Fonds ist ein grün angehauchter, aktiv gemanagter Fonds, der leider hohe Kosten für Anleger bedeutet. Vor allem durch die Performancegebühr von 10 % und des thesaurierenden Modells ohne Ausschüttungen, bleiben hohe Kosten beim Investierenden hängen. Zusätzlich die Diversifikation mit 44 % USA-Anteil fragwürdig. Die Performance hingegen ist beachtlich und die Fondsmanager scheinen ihr Handwerk zu beherrschen.

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Wer sich nicht weiter mit der Thematik beschäftigten will, für den ist der Ökoworld Klima eine Möglichkeit um halbwegs grün sein Kapital verzinsen zu lassen. Dass die Fondsmanager ihr Geld wert sind, haben sie in den letzten Jahren immerhin bewiesen.

Eine Alternative bieten dazu etliche ETFs, die ein ähnliches Ziel verfolgen. Ein Beispiel ist dafür der JPMorgan Carbon Transition ETF, welcher nur 0,19 % Kostenquote aufweist. Der darunterliegende Index zielt darauf ab, Unternehmen auszuwählen, die vom Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft profitieren, also ähnlich zum Ökoworld Fonds.

 

 

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