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Seit China einen Rundumschlag gegen den eigenen Big-Tech Sektor verübt, kennt die Alibaba Aktie nur eine Richtung: nach unten. Und das obwohl das Geschäft des E-Commerce-Riesen besser kaum laufen könnte. Die Umsätze steigen rasant an und auch der Gewinn steigt ordentlich. Die Angst vor einen Alibaba Delisting ist weiterhin vorhanden, doch gibt es mittlerweile Anhaltspunkte, die auf unnötige Angst hinweisen. Die in China umstrittenen VIE-Strukturen sind der Regierung bereits länger ein Dorn im Auge, doch hat man es nicht darauf abgesehen sie zu verbieten. So zumindest die aktuelle Lage.
Inhaltsverzeichnis
VIE Verbot oder eine weitere Tolerierung?
Die Frage um die sich bei Anlegern von Alibaba aktuell alles dreht, ist die ob die VIE-Strukturen, die ausländischen Anlegern ermöglichen in chinesische Unternehmen zu investieren, verboten oder weiterhin toleriert werden. Ein Verbot würde folglich zu einen Alibaba Delisting führen. Doch aktuell steht auf den Portal der CSRC(China Securities Regulatory Comission) lediglich, dass ein Verbot nicht geplant sei und die Berichte dazu falsch sind:
#Breaking:
China’s securities watchdog CSRC says reports on China’s possible bans on overseas listing through VIE are NOT TRUE.#Alibaba $BABA #Baidu $BIDU #Tencent $TCEHY #Didi $DIDI #China https://t.co/Zaacbi7p9R pic.twitter.com/PSC0u6bDWj— CN Wire (@Sino_Market) December 1, 2021
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Doch wie lange das so bleiben wird, ist fragwürdig. Denn was man macht ist, dass man weitere Regularien erlassen wird. Wie umfangreich diese sind und wie genau diese aussehen ist jedoch noch nicht bekannt.
Was ein Alibaba Delisting bedeutet
Sind die Regularien zu streng oder kommt ein Verbot, wird den Big-Tech Sektor nichts anderes übrig bleiben als ihre VIE-Strukturen aufzulösen. Damit wäre ein Delisting eingeleitet. Die Alibaba Aktien sind grundsätzlich an der US-Börse notiert und werden dort aktiv gehandelt. Auch nach einen Delisting verliert man nicht die Anteile. Sie bleiben im Depot, doch haben ein großes Problem: Sie werden nicht mehr an den Börsen gehandelt. Dadurch es ist lediglich möglich sie außerbörslich zu handeln mit entsprechender Schwierigkeit. Einige Broker ermöglichen den außerbörslichen Handel mit bestimmten Aktien. Doch die Gebühren sind verhältnismäßig hoch und der Spread ebenso.
Da es sich bei Alibaba um eine sehr beliebte und stark gehandelte Aktie handelt wird das Interesse der Broker, die in ihren außerbörslichen Handel zu integrieren, entsprechend hoch sein. Doch eine Garantie gibt es dafür nicht und man muss mit den Nachteilen leben.

China als gewaltiges Malus für den erfolgreichen E-Commerce Konzern.
Ein Big-Tech Konzern reagiert
Während Alibaba, Baidu und Co. noch nicht reagierten, handelt Didi. Didi ist ein chinesischer Uber-Konkurrent, der nun sein Delisting an der NYSE eingeleitet hat und dafür an die Hongkonger Börse gehen will. Der Konzern steht jedoch bereits seit Mitte des Jahres im Fokus der chinesischen Behören und gibt damit wohl den Druck nach. Ob deshalb andere Konzerne nachziehen werden, bleibt deshalb erst einmal abzuwarten.
Alibaba – politische Wette
Ein Alibaba Delisting würde wohl zu weiteren Kursverlusten führen, auch wenn die Aktie vermutlich in großen Umfang außerbörslich gehandelt werden würde. Die Nachteile sind groß und Anleger reagieren seit Monaten auf die sich zuspitzende Situation. Das sich hervorragend laufende Geschäft ist zweitrangig. Der Wert der Aktie hängt aktuell primär von der politischen Entwicklung ab, die schlichtweg nicht vorhergesagt werden kann. Deswegen bleibt die Alibaba Aktie rein politische Wette mit großen Risiko eines Alibaba Delisting und entsprechenden Folgen.
Der Verfasser hält keine genannten Anlageprodukte.