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Mit den zweiten Teil der 5. Staffel hat die Erfolgsserie von Haus des Geldes nun einen Abschluss gefunden. Die enorm erfolgreiche Netflixserie holte Millionen von Menschen an die Bildschirme und sorgte für stundenlanges Vergnügen. Doch hinter dem Handlungsstrang steckt mehr als eine plumpe Serie. Man findet scharfe Kritik am aktuellen System und das größte Druckmittel zum Ende war das Spiel mit der Pleite eines ganzen Staates. In den folgenden Zeilen geht es um das Haus des Geldes Finale und der Finanzcrash der zum Ende thematisiert wird. Deshalb sollte man nicht weiterlesen, wenn keine Spoiler gewünscht sind.
Inhaltsverzeichnis
Die Reserve ist weg
Die fünfte Staffel von Haus des Geldes spielt rund um die spanischen Goldreserven, die die Bankräuber stehlen. Das gelingt ihnen, doch sitzen sie gezwungenermaßen am Verhandlungstisch mit der Polizei und verhandeln über ihre eigene Freiheit. Ihr größtes Druckmittel: Sie haben die Goldreserven gestohlen und kommt das Gold nicht zurück wird der spanische Staat damit jegliche Kreditwürdigkeit verlieren und damit in die Insolvenz rutschen. Und es funktioniert. Bei Bekanntgabe, dass das Gold weg sei, steht Spanien am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Doch ist das nur in der fiktiven Welt möglich oder ist die Wichtigkeit der Goldreserven tatsächlich von so hoher Bedeutung?

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Obwohl es keinen Goldstandard mehr gibt, sorgt Gold weiterhin für Vertrauen… nicht nur in der Serie.
Die Relevanz der Goldreserve

Auch Bitcoins bilden mittlerweile eine gewisse Vertrauensbasis für einige wirtschaftsschwache Länder.
Das Haus des Geldes Finale und der Finanzcrash beruhen auf der internationalen Wichtigkeit der Goldreserve. 1933 sagte der damalige US-Präsident Hoover folgenden Satz:
“Wir haben Gold, weil wir den Regierungen nicht trauen können”
Dieser Satz ist auch heute noch gültig. Denn ganz unabhängig davon, wie ein Land regiert wird, welche Fehlentscheidungen es trifft, usw. das begrenzte Edelmetall Gold behält seinen Wert. Umso mehr Aufmerksamkeit erzeugten Berichte, dass z. B. der frühere Vize-Ministerpräsident Matteo Salvini die italienischen Goldreserven anteilig verkaufen wollte um Lücken im Haushalt zu stopfen. Die Banca d’Italia machte ihm jedoch ein Strich durch die Rechnung und verwehrte seinen Wunsch. Primärer Grund ist folgender: Gold als Währungsreserve dient im Krisenfall und dem Absturz der eigenen Währung dazu, es in Fremdwährungen umtauschen zu können und damit die internationalen Verbindlichkeiten einhalten zu können. Es steht also, wie es in der Serie auch dargestellt wird, ein Sicherheitsgedanke dahinter, der vor allem dann in den Fokus rückt, wenn es einen Staat wirtschaftlich schlecht geht. Da es um Spanien geht, ist der damit einhergehende Finanzcrash also in gewisser Maßen nachvollziehbar.
Alles nur Vertrauen…
Um den Finanzcrash abzuwenden und mit der Polizei einen Deal zu verhandeln, gaben die Bankräuber das Gold zurück. Doch das Gold war nicht, wie es schien sondern es war wertloses Messing. Die Aussage war: Das Gold wird ohnehin nicht benutzt, es sorge lediglich für nötiges Vertrauen. Der Finanzcrash war so abgewendet als öffentlich bekannt wurde das “Gold” seit wieder da. Solange es nicht bekannt ist, dass das echte Gold eigentlich weg ist, interessiert es niemanden. Gold bildet nur Vertrauen, keinen aktiven Handlungsspielraum. Es liegt in der Obhut der Notenbanken zu entscheiden, was mit den Gold passiert, nicht in der der Regierung.
Das Vertrauen steigt jedoch stets in Krisen an. So kauften jegliche Notenbanken nach dem Crash 2008 in großen Umfang Edelmetalle hinzu, obwohl sie nun lediglich in den Lagern liegen. Vor allem Russland und China kauften in großen Umfang zu. Ob das Haus des Geldes Finale und der Finanzcrash nun so tatsächlich eintreten könnten, wenn die Goldreserven eines Landes verschwinden bleibt fraglich. Vor allem ein kompletter Crash scheint übertrieben, wenn man bedenkt, dass Spanien ein Teil der europäischen Währungsunion ist. Trotzdem bleibt ein ungewisses Fragezeichen, ob es nicht doch so sein könnte und die Serie findet mit der 5. Staffel einen würdigen Abschluss.