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Es hätte so schön sein können. Das Flugtaxi-Startup Volocopter wollte mit einen SPAC-IPO an die NASDAQ und dabei die spendablen Crowd-Investoren beteiligen. Statt der versprochenen 1 % Verzinsung winkte weitaus höhere Rendite. Denn aus den deutschen Startup wurde u. a. durch das Geld der Kleinanleger ein Milliarden-Startup. Doch es kam anders. Der Volocopter IPO wurde abgeblasen. Scheinbar hat der etwas verhaltene Börsengang vom ähnlichen Unternehmen Lilium den Vorstand Angst gemacht. Der Lilium IPO ging deutlich unter den Erwartungen über die Bühne und nahm weniger Geld ein als Analysten glaubten.
Inhaltsverzeichnis
Ein Trauerzeugnis für Crowdinvesting
Der Volocopter IPO wurde das Präzedenzfall für Crowd-Investoren, die ihr Geld in ein Unternehmen angelegt haben, welches hinsichtlich der Entwicklung großen Erfolg zu verzeichnen hat. Regelmäßige Versprechungen des Vorstands gegenüber den Anlegern schürten eine hohe Erwartungshaltung. Noch im Sommer hatte das Management die Meldung herausgegeben, dass eine verbindliche Absichtserklärung bereits unterschrieben sei. Das Management wollte daraufhin die Investierten beteiligen. Doch das sieht nun anders aus. Die Sorgen eines IPOs unter den Erwartungen scheint für den Vorstand keine Option zu sein.

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1 % statt 40.000 %?
Volocopter konnte sich erst durch das Geld von 750 Kleinanlegern, die zusammen 1,2 Millionen Euro investiert hatten, entwickeln. Der Wert des Unternehmens stieg seit dem enorm an. Einige Beobachter sprechen von einer aktuellen Bewertung von rund 200 Millionen Euro. Laut den Darlehensvertrag steht den Anlegern jedoch nur 1 % jährliche Verzinsung zu. Das veranlasste sie dazu, einen Brandbrief an das Management anzuschreiben, wo klar verdeutlicht wurde, dass ohne das Geld der Kleinanleger aus Volocopter nie mehr geworden wäre als eine Idee. Das Management lenkte daraufhin ein und wollte die Investierten am Volocopter IPO beteiligen. Das ist aber zum aktuellen Zeitpunkt erst einmal passé.
Die dunkle Seite des Crowdinvesting
Volocopter wurde so zum Trauerzeugnis für Crowdinvesting. Es zeigt was die Kleinanleger zu erwarten haben: Nichts außer die abgemachte niedrige Verzinsung. Der durchschlagende Erfolg bleibt den tatsächlichen Anteilseignern vorbehalten, trotz den finanziellen Risiken, welche die Anleger auf sich nahmen und dadurch erst die Entwicklung ermöglichten. Anteile sind deshalb immer nachrangigen Darlehen eines Crowdinvestings vorzuziehen.