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Microsoft hat bekannt gegeben den Videospiel-Konzern Activision Blizzard für 70 Milliarden US Dollar übernehmen zu wollen. Berkshire Hathaway hat sich unter der Leitung von Warren Buffett noch über die vorherigen Monate Activision Aktien im Wert von knapp einer Milliarde US Dollar ins Depot gelegt, obwohl der Kauf alles andere als für Berkshire typisch war. Kurz danach nun die Übernahme, was den Konzern Buchgewinne von über 200 Millionen Dollar beschert und das innerhalb weniger Wochen. Anleger sehen das beinahe Insiderdeal in aller Offenheit. Ist es von Berkshire Betrug?
Inhaltsverzeichnis
Berkshire und Microsoft
Berkshire Hathaway und Microsoft sind vor allem durch ihre Firmenoberhäupter verbunden. Buffett ist mit Bill Gates befreundet, das ist kein Geheimnis. Durch das hat Buffett natürlich auch Insiderinfos, weshalb Berkshire bisher Abstand davon hielt Microsoft Aktien zu kaufen um nicht ins Fadenkreuz der Behörden zu geraten. Mit dem Kauf von Activision Blizzard Aktien rückt allerdings wieder in den Vordergrund. Man profitiert nun direkt mit einer Transaktion eines Konzerns, in welchen man potentielle Insiderinfos abgreifen kann und sich möglicherweise auch erkundigen könnte wie denn der Status der Kartellbedenken ist.

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Der Spruch passt zum Activision Kauf wie die Faust aufs Auge.
Erst der Kauf oder die Interesse?
Es ist seit längeren bekannt gewesen, dass Microsoft auf der Suche nach einer Möglichkeit ist, sein Spielestudio auszubauen. Aus eigener Hand schaffte man es nicht und man sah sich nach Übernahmen um, welche sich in den letzten Jahren häuften. Die Activision Blizzard Übernahme ist nun mit Abstand die größte Übernahme. Bei Berkshire wird der Grund des Kaufes auf die Krise von Activision geschoben, was den Kurs zum crashen brachte. Hier zeichnete sich ein deutlicher Imageschaden ab, doch scheinbar lies das Berkshire kalt.
Buffett definierte in seinen Investmentregeln auch, dass ein guter Konzern bestenfalls auch von einen “Dummkopf” geleitet werden könnte. Das ist offenbar bei Activision nicht der Fall, denn man stand seit Jahren in der Kritik, dass man den Umsatz nur noch verhältnismäßig wenig steigern konnte. Hinzu kamen Skandale rund um das ganze Management und die nicht vorhandene Bereitschaft etwas an dem Verhalten zu ändern, was dem Image zusätzlich schadete. Die Folge waren Boykottaufrufe und Shitstorms.
Berkshire Betrug?
Es kann also insgesamt lediglich als glücklicher Zufall gedeutet werden. Sollte sich aber Berkshire hier kurz vor einer platzenden Übernahme verabschieden, sieht die Sache bereits anders aus. 200 Millionen USD Buchgewinn in den wenigen Wochen sind selbst für Berkshire ein beachtlicher Betrag. Ein Insiderdeal wäre in diesem Fall aber zu offensichtlich und der Gewinn zu niedrig um eine Klage zu riskieren. Bei Berkshire beherrschen sie ihr Handwerk und das haben sie mit den Kauf wieder einmal bewiesen, auch wenn etwas Zweifel mitschwingen mag ob alles gerecht abgelaufen ist…