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NFTs sind in aller Munde. Der “Internet-Effekt”, “ein IPhone-Moment” usw. kein Superlativ scheint groß genug für den neuartigen virtuellen Wertbesitz. Spätestens mit der Werbung diverser Promis erhielten NFTs, lang Non-Fungible-Tokens, eine Aufmerksamkeit die sie nicht haben sollten. Denn sie entfachte eine Goldgräberstimmung, wie sie zuletzt in den Reddit-Aktien wahrgenommen werden konnte. Eine Situation die wieder einmal vielen naiven Menschen ihr Erspartes kosten wird. Denn NFTs sind in der aktuellen Form nichts was tatsächlich einen Wert haben sollte. Runtergebrochen ist es lediglich eine neue Form der Abzocke und das in einer unheimlich großen Dimension mit viel krimineller Energie.
Inhaltsverzeichnis
Was die NFTs sind
Fangen wir von vorne an: Non-Fundible Tokens sind virtuelle Objekte, die einen Verweis auf einen digitalen Gegenstand im Internet bilden. So sieht man NFTs aktuell hauptsächlich in Form von Bildern. Diese Verweise sind durch die Blockchain einzigartig und durch die Technologie kann der Eigentumsnachweis erbracht werden. Diese Bilder können unterschiedlichste Motive haben. Aktuell sind jedoch sogenannte “Apes” am beliebtesten und werden zu Beträgen in sechsstelliger Höhe gehandelt in der Hoffnung, dass der Preis weiter ansteigt. Hier ein Beispiel wie man sich solch eine Grafik vorstellen kann:

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Eine typische Ape-Grafik
Doch ist das ein NFT? Nein, es ist nur eine Grafik, die auf diesen Server liegt und auf den jeweiligen Endgerät angezeigt wird. Diese kann beliebig vervielfältigt werden, weil im Hintergrund kein auf der Blockchain basiertes Eigentumsrecht besteht. Kopiert man das Bild, kann gleichzeitig nicht mehr ohne weiteres nachgewiesen werden, wer der eigentliche Eigentümer ist. Das sollen NFTs besser machen, doch das scheitert…
Ein NFT ist kein Bild!
Die Abzocke beginnt damit, dass das als NFT angepriesene Bild gar keiner ist. Denn was in der Blockchain gespeichert wird, ist nicht etwa das Bild. Hier würde der Speicherplatz schlichtweg nicht ausreichen. Was in der NFT-Blockchain gespeichert wird ist lediglich der Verweis zu den Bild auf einen x-beliebigen Server. Ja, in anderen Wörtern ist es nichts weiteres als ein Link. Wird der Server zu den Bild abgeschaltet oder das Bild dort gelöscht, wars das auch mit dem “optischen” NFT-Bild. Was bleibt ist lediglich ein Textverweis, ein Link.
Diese Links werden nun zu Summen gehandelt, die Enthusiasten aufhorchen lassen. “The next Big Thing” ist allerdings nicht mehr als eine kriminelle Methode einen Wert vorzugaukeln…
Kriminalität trifft auf Unwissenheit
Wenn man bereits versteht, dass ein NFT nicht mehr ist als ein Verweis, ist man den meisten bereits voraus. Doch warum werden nun derartige Summen für diese NFTs ausgegeben? Die Antwort kurz: Vorgaukeln eines Wertes. In diversen NFT-Börsen werden einzelne NFTs so lange hin und her gehandelt bis der Wert utopische Höhen erreicht.
Angenommen diese Transaktionen stammen aber von Käufern und Verkäufern, die sich absprechen und sich kennen und zusätzlich den NFT selbst erstellt haben. Der Preischart steigt immer weiter durch den willigen Käufer und Verkäufer an und es scheint kein Halten zu geben. Der Verkäufer verlangt immer mehr und bekommt es vom Käufer. Sind sich diese beiden Parteien bekannt, können sie zusammen den Preischart beeinflussen und schlussendlich müssen sie nur einen letzten Käufer finden, der eine derartige Summe ausgibt. Auf was das Käufer-Verkäufer-Gespann schlussendlich sitzen bleibt, sind lediglich die Transaktionskosten. Der letzte Käufer allerdings hat eine gigantische Summe ausgegeben und hat einen wertlosen Link. Er kann höchstens hoffen, einen noch naiveren Käufer zu finden, der noch mehr bezahlt.
Wertloses virtuelles Gut par excellence
Schafft das oben genannte kriminelle Käufer/Verkäufer-Gespann es zusätzlich, dass Influencer*innen das NFT bewerben oder sogar selbst kaufen, sorgt man für einen noch gewaltigeren Wertzuwachs und entsprechenden Profit. Deshalb können den Influencenden auch hohe Werbebudgets angeboten werden, weil es im Vergleich zum folgenden Preisanstieg schlicht nebensächlich ist. Der Dumme ist nur der letzte Käufer, alle anderen gewinnen. Und wann man der letzte Käufer sein wird, ist schlicht nicht vorherzusehen.
Deshalb Finger weg von NFTs!
Das “große Potential” von NFTs
Das groß beschworene Potential von NFTs mag tatsächlich für den ein oder anderen Zweck realistisch sein, doch dafür werden sie aktuell nicht genutzt. Der aktuelle Nutzen ist lediglich eine neue Form der Abzocke zu bilden und hat keinerlei alltäglichen Sinn durch die bereits bestehenden Urheberrechte. Sollten in Zukunft sinnvolle Einsatzzwecke aufkommen, dann ist es eine gute Sache. Das ist aktuell jedoch nicht abzusehen, vor allem weil NFTs bereits seit Jahren bestehen und eine gute Technik sich deutlich schneller durchsetzen würde als das Trauerspiel rund um die neuen Tokens…