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Der Krieg in der Ukraine geht in die 4. Woche und damit zeigen sich auch die Auswirkungen der westlichen Sanktionen immer stärker. Die russische Wirtschaft leidet massiv unter den Druck des Westens. Das bekommen auch die Menschen zu spüren. So sind nicht nur Unmengen an Geschäften geschlossen worden, sondern auch ihr Erspartes rückt nach und nach in eine schwierige Situation aufgrund der Inflation. Doch wie lange hält die Wirtschaft nun noch durch? Einige Analysten prophezeiten bereits vor einer Woche den Staatsbankrott, doch neue Anleihen wurden erneut bedient…
Inhaltsverzeichnis
Der Rubel
Mitte Februar lag der Kurs vom Rubel noch bei um die 70 bis 80 Rubel pro US Dollar. Mittlerweile stürzte er auf 104 Rubel pro US Dollar ab. Jegliche Stützungsversuche verpuffen aktuell und haben lediglich zu einer Stagnation geführt. Auch die Trumpfkarte seine fossilen Brennstoffe nur noch für Rubel verkaufen zu wollen zeigte wenig Wirkung. Lediglich der enorme Absturz um über 40 % gegenüber Mitte Februar konnte auf -25 % eingedämmt werden. Eine weitere Besserung scheint bei anhaltender angespannter Lage nicht in Sicht. Dadurch wird in enormen Ausmaß die Inflation befeuert und die Sparkonten verlieren massiv an Wert…

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Moskau wird aktuell überschattet vom Ukraine Krieg und der angespannten Situation zum Westen.
Die Inflation
Der schwache Rubel sorgte im März bereits für enorme Preisanstiege. So soll laut den Daten des Wirtschaftsministeriums die Inflation bereits bei 14,5 Prozent angekommen sein. Es wird zudem weiterhin davon ausgegangen, dass sich die Inflation um 20 Prozent bewegen wird. Die Leidtragenden sind hier in erster Linie die Bürgerinnen und Bürger die aktuell für alltägliche Einkäufe deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, was wiederum zu Unmut in der Bevölkerung führt. Gleichzeitig haben durch die Geschäftsschließungen tausende Menschen ihre Arbeit verloren.
Die Arbeitslosigkeit
Noch im Januar lag die russische Arbeitslosigkeit bei 4,4 %. Ökonomen gehen davon aus, dass sich diese bereits verdoppelt hat. Neben Geschäftsschließungen sind auch Unterbrechungen von Lieferketten ein Grund dafür. Die russische Wirtschaft leidet unter diesen Bedingungen enorm, weil täglich die Bevölkerung stärker verarmt. Das gestand sogar der russische Wirtschaftswissenschaftler Movchan gegenüber der Euronews ein.
Wie lange hält man noch durch?
Zum 18.3 konnte man eine Anleihe fristgerecht bedienen. Ob man die nächsten großen anstehenden Zahlungen Mitte April ebenfalls leisten kann gilt als ungewiss. Allerdings hat Russland nach Fälligkeit noch 30 Tage Zeit bevor man als zahlungsunfähig deklariert wird. Zusätzlich kommt hinzu, dass man weiterhin enorme Einnahmen mit seinen Erdgas und Erdöl erzielen kann. Hier spielt der verhältnismäßig hohe Rohstoffpreis eine wichtige Rolle.
So kann man bei gleichbleibender Lage davon ausgehen, dass es in den nächsten zwei Monaten zu keiner russischen Staatspleite kommen wird. Die Verwerfungen in der Bevölkerung steigen jedoch täglich. Der Druck aus den eigenen Reihen könnte bei anhaltender Lage in Kürze also relevanter werden als die finanzielle Situation.