Das Eigenkapital ist die die Differenz aus Vermögen und Verbindlichkeiten. Beim Eigenkapital besteht also keine Rückzahlungspflicht gegenüber Dritten und das Unternehmen kann vollständig zeitlich unabhängig damit agieren. Also genau das Gegenteil des Fremdkapitals, dass in bestimmten Zeiträumen zurückgezahlt werden muss. Somit kann Fremdkapital als Risikokapital gesehen werden.

Eigenkapital und Eigenkapitalquote als Stabilitätsindikator

Die Eigenkapitalquote kann vor allem in Zeiten der steigenden Zinsen relevant sein, welche wir vielleicht bald erleben werden. Steigen die Zinsen, steigen die Kosten für Fremdkapital. Es gibt viele sogenannter „Zombiefirmen“, die nur überleben können, weil die Zinsen derartig niedrig sind. Steigt nun der Zinssatz werden diese in massive Schwierigkeiten geraten, weil sie zu geringe Gewinne erwirtschaften um die Zinskosten für das Fremdkapital begleichen zu können. Dies ist ein Grund warum die EZB Bedenken hat, die Zinsen anzuheben. Eine hohe Eigenkapitalquote senkt deshalb das Risiko des Unternehmens in derartigen Situationen in Schwierigkeiten zu geraten. Eine hohe Eigenkapitalquote steht somit für Stabilität. Auch in schwierigen Zeiten.

Eine Eigenkapitalquote von über 50 % gilt als stabil

Eine Eigenkapitalquote zwischen 50 % und 25 % als durchschnittlich

Eine Eigenkapitalquote unter 25 % gilt eher als gefährdet

Eine sinkende Eigenkapitalquote bzw. steigende Fremdkapitalquote kann Anzeichen für eine kommende Überschuldung sein. Vor allem wenn man das ROE nutzt, sollte dringend ein Blick auf die Fremdkapitalquote geworfen werden.

Wichtiges Eigenkapitalwachstum

Eigenkapital Eigenkapitalquote

Eine hohe Eigenkapitalquote ist aus Stabilitätsgründen meist zu bevorzugen.

Zudem sollte ein Augenmerk auf das Eigenkapitalwachstum gesetzt werden. Immerhin bezeichnete Warren Buffett selbst das Eigenkapitalwachstums als wichtigste Größe, um das Wachstums eines Unternehmens zu bewerten.

Jedes äussere Wachstum hängt vom inneren Reifeprozess ab.

  • Kurt Haberstich, Schweizer Buchautor

Steigendes Eigenkapital sieht Buffett als ein positives Merkmal eines wachsenden Konzerns. Wichtig ist, dass damit lediglich das Eigenkapital selbst gemeint ist, nicht die Eigenkapitalquote. Also das Kapital, welches nicht zurückgezahlt werden muss. Andernfalls bei sinkenden Eigenkapital sollte genauer nachgeforscht werden, ob es größere Probleme im Unternehmen gibt.

 

Eine hohe Eigenkapitalquote kann eine hohe Stabilität des Unternehmens darstellen und auf Sicherheit selbst in schwierigen Zeiten hindeuten.

Ein Eigenkapitalwachstum kann für ein Indikator für ein stabil wachsendes Unternehmen sein.